Die Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Weitere Gespräche zum LSVS-Sanierungsplan

Thomas Gerber   06.07.2018 | 08:02 Uhr

Am Donnerstagabend hat der Vorstand des LSVS die befürchteten Massenentlassungen bestätigt. Mit satter Mehrheit von rund 90 Prozent stimmte das Gremium dem Sanierungskonzept von Konsolidierungsberater Blank zu, wonach 47 Stellen gestrichen werden sollen. Nur so sei der finanziell angeschlagene Sportverband überhaupt zu retten. Am Freitag sollte es ein Gespräch mit dem Personalrat geben.

Wann und wie die betriebsbedingten Kündigungen für die 47 Mitarbeiter ausgesprochen werden, ist noch unklar. Am Freitag sollte es ein weiteres Gespräch mit dem Personalrat geben und in dem macht die Gewerkschaft Verdi weiter mobil. LSVS-Vize Franz Josef Schumann, dem demnächst eine Anklage oder ein Strafbefehl wegen der Geburtstagsfete von Innenminister Klaus Bouillon ins Haus steht, sagt zwar, es gebe Zusagen der Landesregierung. Dem aber traut die Gewerkschaft nicht.

Verdi fordert Hans zum Handeln auf

Sie fordert Ministerpräsident Tobias Hans auf, für Anschlussbeschäftigungen für die 47 Mitarbeiter zu sorgen. Die Wut bei den Beschäftigten sei groß, würden sie doch seit Wochen hingehalten und sollten sie doch jetzt offenbar die Suppe auslöffeln, die auch die Politik dem LSVS eingebrockt habe.

Hans reagierte und betonte: „Natürlich wird die Landesregierung zu ihrer Verantwortung stehen, wenn notwendig in den Dialog einzusteigen. Allerdings ist es jetzt erst einmal an der Lenkungsgruppe, im Dialog mit dem Personalrat und den Gewerkschaften gemeinsam faire Lösungen zu erarbeiten, die zügig Klarheit für die Beschäftigten bringen. Mit der begrüßenswerten Verabschiedung des Sanierungsplanes allein ist es hier nicht getan.“

Derweil sind viele Verbandsvertreter offenbar gar nicht so unzufrieden mit den Beschlüssen. Das Überleben des LSVS und des Saarsports sei geschafft. Angesichts der desaströsen Lage habe man zudem einiges erreicht - unter anderem die Rettung der Mensa, die nun doch nicht geschlossen wird. Dort soll es mit abgespeckter Mannschaft weitergehen, mit weniger Kulinarik und leicht erhöhten Preisen, aber ohne Sternekoch als Küchenchef.

Über dieses Thema wurde auch in der SR3-Rundschau vom 06.07.2018 berichtet.

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