Saar-Landtag debattiert über Gewalt an Schulen

CDU fordert mehr Prävention gegen Gewalt an Schulen

Aaron Klein / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann   19.03.2025 | 12:43 Uhr

Der Landtag hat am Vormittag darüber debattiert, wie man zunehmende Gewalt an Schulen in den Griff bekommt. Die oppositionelle CDU-Fraktion fordert von der Landesregierung in einem entsprechenden Antrag Konzepte zur Gewaltprävention.

Die CDU-Fraktion im saarländischen Landtag ist sich sicher: Sowohl unter Schülern als auch gegen Lehrer hätte Gewalt in den vergangenen Jahren an Schulen zugenommen. Die CDU-Fraktion bemängelt aber gleichzeitig, dass Fälle von Gewalt an Schulen im Saarland gar nicht statistisch erfasst würden, das müsse sich ändern.

Video [aktueller bericht, 19.03.2025, Länge: 3:28 Min.]
Saar-Landtag debattiert über Gewalt an Schulen

Sie forderte die Landesregierung auf, eine Stelle im Ministerium zu benennen, an die sich von Gewalt betroffene Lehrer wenden und die Fälle melden könnten. Nur wer die Zahlen kenne, könne auch zielgerichtet handeln, so die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Jutta Schmitt-Lang.

SPD kontert CDU-Kritik

Zudem sollte es mehr Sozialarbeiter geben, die auch mit der Polizei zusammenarbeiten sollen, außerdem mehr Anlaufstellen für Betroffene. Die CDU-Fraktion kritisiert außerdem die Zerschlagung des Landesinstituts für Präventives Handeln, es gebe jetzt keine Präventionsangebote mehr.

Dem widerspricht die SPD-Fraktion. Das Institut sei "ein Selbstversorgungsladen der CDU" gewesen und habe nie Konzepte geliefert. Es sei auch nie eine Anlaufstelle für Beratung suchende Lehrkräfte gewesen.

Die SPD-Landesregierung habe dagegen zum Beispiel für ein deutliches Plus an Schulsozialarbeitern gesorgt. Man wolle weiterhin auf mehr Präventionsangebote setzen statt auf mehr Zahlen.

Geschlechtersensible Medizin ebenfalls Thema

Der Landtag hat sich zudem am Mittwoch auch mit dem Thema geschlechtersensible Medizin befasst. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde ein Antrag beschlossen, der die Forschung und Aufklärung über so genannte „geschlechtersensible Medizin“ stärken soll. Die AfD lehnte den Antrag ab.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 19.03.2025 berichtet.


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