AfD schickt Landeschef Becker als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl
Die saarländische AfD hat ihren Landesvorsitzenden Carsten Becker zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr gewählt. Er setzte sich beim Landesparteitag in Fraulautern gegen den derzeitigen saarländischen AfD-Bundestagsabgeordneten Christian Wirth durch.
Der AfD-Landesvorsitzende Carsten Becker hat bei der Kampfabstimmung um den Listenplatz eins der Saar-AfD für die kommende Bundestagswahl klar das Rennen gemacht – mit 70 zu 21 Delegiertenstimmen.
Kandidaten greifen sich gegenseitig an
In seiner Bewerbungsrede sagte Becker, er wolle im Bundestag vor allem für den Erhalt der Industriearbeitsplätze arbeiten. Außerdem wolle er die AfD im Saarland in der Fläche präsenter machen.
Seinem Gegenkandidaten Christian Wirth, der seit 2017 für die Saar-AfD im Bundestag sitzt, warf Becker vor, sich durch sein Mandat vor allem selbst bereichern zu wollen. Wirth wiederum warf in seiner Bewerbung Becker dasselbe vor. Wirth verwies auf seine aus seiner Sicht erfolgreiche Arbeit in der AfD-Bundestagsfraktion.
Wirth will für anderen Verband kandidieren
Schon im Vorfeld hatte sich Wirth keine großen Chancen gegen Becker ausgerechnet, aber dennoch angekündigt gegen ihn anzutreten. Im Gespräch mit dem SR sagte Wirth, er wolle nun über einen anderen Landesverband erneut in den Bundestag einziehen. Details nannte er nicht.
Schwere Anschuldigungen im Vorfeld
In den Tagen vor dem Landesparteitag hatte es schwere gegenseitige Anschuldigungen der parteiinternen Lager gegeben. Nachdem Wirth der Gegenseite vorgeworfen hatte, es gehe nur um Posten, hatte der stellvertretende Landesvorsitzende Rüdiger Klesmann in einem Brief an die Mitglieder die Vorwürfe zurückgewiesen und Wirth parteischädigendes Verhalten vorgeworfen.
Darauf hatte wiederum Wirth mit einer Kurznachricht reagiert, die in Parteikreisen die Runde machte, in der er dieses Verhalten "erbärmlich" nannte.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 03.11.2024 berichtet.