Johanniter-Unfall-Hilfe steigt aus Rettungsdienst Saar aus
Die Johanniter-Unfall-Hilfe wird vorerst nicht mehr im Rettungsdienst im Saarland arbeiten. Das teilte Johanniter-Regionalvorstand Frisch mit und kritisierte dabei auch die Bedingungen der aktuellen Ausschreibung.
Die Johanniter hätten sich nicht für den Betrieb der Rettungswache Homburg-Bexbach beworben, sagte Regionalvorstand Leonard Frisch dem SR. Auch die bisher betriebene Rettungswache in Erbringen werde nach der aktuellen Ausschreibung des Rettungszweckverbands ZRF im Rahmen eines größeren Loses voraussichtlich von einer anderen Organisation betrieben.
Keine weiteren Betreiberwechsel erwartet
Frisch geht davon aus, dass es bei den anderen mehr als 30 Rettungswachen im Saarland zu keinem Betreiberwechsel kommen wird. Es laufe alles auf eine "Besitzstandswahrung hinaus - allerdings ohne die Johanniter und mit höherer finanzieller Belastung."
Frisch erklärte weiter, dass sich die Johanniter gerne einem fairen Wettbewerb gestellt hätten. Die Bedingungen der Ausschreibung hätten dies aber nicht zugelassen.
Betrieb für zehn Jahre neu ausgeschrieben
Der Betrieb der Rettungswachen war vom ZRF für zehn Jahre ab März nächsten Jahres neu ausgeschrieben worden. Die Bewerbungsfrist endete vor wenigen Tagen. Betreiber der Rettungswachen sind neben den Johannitern das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariterbund, der Malteser Hilfsdienst sowie die Feuerwehren Saarbrücken und Neunkirchen.
Brandbrief von Beschäftigten am DRK-Standort Homburg-Bexbach
Insbesondere in der DRK-Rettungswache Homburg-Bexbach hatte es zuletzt Unruhe gegeben. Die Beschäftigten hatten in einem Brandbrief befürchtet, dass durch eine zunächst geplante Bietergemeinschaft zwischen dem DRK und den Johannitern ihr eingespieltes Team zerschlagen und die Arbeitsbedingungen verschlechtert werden könnten.
Zudem war in dem Brandbrief die Rede davon, dass sich die Hilfsorganisationen bei der Abgabe ihrer Angebote abgesprochen hätten. Der DRK-Landesverband hatte den Vorwurf der "Absprachen, insbesondere der Preisabsprachen mit aller Entschiedenheit" zurückgewiesen.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 27.03.2024.