Globus-Beschäftigte in der Bäckerei (Foto: GLOBUS Gruppe / Pressefoto)

Globus verringert Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich

  12.12.2023 | 20:22 Uhr

Globus-Beschäftigte sollen bei vollem Lohnausgleich künftig weniger Stunden pro Woche arbeiten müssen. Zudem will die Warenhauskette ab 1. Oktober 2024 die Löhne der Mitarbeiter erhöhen. Die Gewerkschaft Verdi sieht in der geplanten 37,5-Stundenwoche ein gutes Signal, übt aber auch Kritik.

Die Wochenarbeitszeit für die rund 20.000 Beschäftigten in den Globus-Warenhäusern soll von 40 auf 37,5 Stunden gesenkt werden. Das hat das Unternehmen am Dienstagvormittag in St. Wendel mitgeteilt. Die Beschäftigten sollen dabei vollen Lohnausgleich erhalten.

Lohnerhöhung zum 1. Oktober 2024

Außerdem sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter höhere Löhne erhalten. Sie sollen über zwei Jahre um insgesamt 6,5 Prozent steigen. Beide Änderungen sollen zum 1. Oktober 2024 in Kraft treten. Die Warenhauskette war 2013 aus der Tarifbindung ausgestiegen und setzt auf ein eigenes Entgeltsystem.

Auch Auszubildende sollen laut Globus bis zu zehn Prozent mehr Lohn erhalten. Im ersten Ausbildungsjahr betrage die Vergütung zukünftig 1100, im zweiten 1200 und im dritten 1350 Euro.

Mit einem Einstiegs-Stundenlohn von mindestens 13,24 Euro plus zusätzlichem Urlaubs- und Weihnachtsgeld liege man künftig deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn, teilte Globus weiter mit. Dieser soll zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro brutto steigen, sowie zum 1. Januar 2025 auf 12,81 Euro.

Gewerkschaft sieht gutes Signal

Die Gewerkschaft Verdi begrüßt, dass Globus wieder die 37,5-Stundenwoche für alle einführt. Das sei "erstmal ein gutes Signal", sagte Alex Sauer von Verdi dem SR. "Das wäre eine gute Grundlage, wenn es nochmal Gespräche zwischen der Gewerkschaft und Globus geben sollte", ergänzt er.

Gleichzeitig sieht die Gewerkschaft für die Beschäftigten aber auch Nachteile darin, dass die Warenhauskette aus der Tarifbindung ausgestiegen ist. Zum einen würden dadurch Lohnerhöhungen bei Globus erst versetzt umgesetzt im Vergleich zu anderen tarifgebundenen Unternehmen. "Das ist bedauerlich für die Beschäftigten", sagte Sauer.

Zum anderen bestehe der Nachteil, dass das Unternehmen frei entscheiden könne, wann und in welchem Umfang die Entgelterhöhungen kommen würden. Sie seien nicht an einen Tarifvertrag gebunden.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 12.12.2023 berichtet.


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