EU gibt grünes Licht für Wasserstoffförderung: Saar-Projekte profitieren

EU gibt grünes Licht für Wasserstoffförderung: Saar-Projekte profitieren

Peter Sauer / Onlinefassung: Anne Staut   16.02.2024 | 12:31 Uhr

Bund und Länder wollen bundesweit Wasserstoffprojekte mit Milliarden-Beihilfen fördern. Eine Entscheidung der EU macht das nun möglich. Davon profitieren auch zwei Projekte im Saarland.

Die EU-Kommission hat grünes Licht für Milliarden-Beihilfen bei der Wasserstoffproduktion gegeben. Davon profitieren Netzbetreiber Creos, die eine grenzüberschreitende Wasserstoffleitung im Saarland betreiben wollen und der Energiekonzern Steag und seine grüne Tochtergesellschaft Iqony, die grünen Wasserstoff in Völklingen Fenne produzieren wollen.

Video [aktueller bericht, 16.02.2024, Länge: 3:36 Min.]
EU gibt grünes Licht für Wasserstoffförderung

Energieversorger Iqony rechnet mit Millioneninvestition in Kraftwerk Fenne

Die Erleichterung bei Energieversorger Iqony ist dementsprechend groß. Ein Unternehmenssprecher sagte dem SR, damit sei endlich der zwingend erforderliche Beihilfe-Rahmen durch die EU beschlossen worden. Nun könne der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft beginnen. 

Durch die EU-Entscheidung dürfen Bund und Länder jetzt Wasserstoffprojekte fördern. Der Bund übernimmt 70 Prozent, die Länder je 30 Prozent der Fördersummen. Iqony will im Kraftwerk Völklingen Fenne einen Elektrolyseur bauen, der grünen Wasserstoff produziert -  also hergestellt mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Iqony rechnet mit einer Investition von 150 Millionen Euro.

EU gibt grünes Licht für Wasserstoffförderung: Saar-Projekte profitieren
Audio [SR 3, Studiogespräch: Simin Sadeghi / Peter Sauer, 16.02.2024, Länge: 03:57 Min.]
EU gibt grünes Licht für Wasserstoffförderung: Saar-Projekte profitieren

Creos hofft auf rasche Bewilligung

Netzbetreiber Creos zeigte sich ebenfalls erleichtert. Man hoffe, dass die Fördermittel nun rasch bewilligt werden, sagte Geschäftsführer Frank Gawantka. Das Unternehmen will eine rund 90 Kilometer lange, grenzüberschreitende Wasserstoff-Pipeline in der gesamten Region betreiben.

Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen für den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden. 20 Kilometer Leitungen soll dazu gebaut werden. Die Gesamtinvestitionen für das Infrastrukturprojekt auf deutscher Seite belaufen auf rund 70 Millionen Euro.

4,6 Milliarden bundesweit für Projekte

Die Bundesregierung und die jeweiligen Bundesländer wollen sich nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums mit rund 4,6 Milliarden Euro an deutschlandweit 24 Projekten beteiligen. Deutsche Unternehmen würden weitere rund 3,4 Milliarden Euro investieren. 

Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) zeigte sich erfreut über die Entscheidung der EU. "Endlich ist das grüne Licht aus Brüssel da. Das gibt den Unternehmen die lang ersehnte Planungssicherheit für ihre Projekte", teilte er mit. Grüner Wasserstoff sei ein zentraler Faktor bei der Energiewende und für den Klimaschutz.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 16.02.2024 berichtet.


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