Eine Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel im Klassenraum einer 4. Klasse (Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte)

Bund und Länder einigen sich beim Digitalpakt für Schulen

  13.12.2024 | 12:30 Uhr

Lange wurde gestritten, nun gibt es eine Einigung zwischen Bund und Ländern beim neuen Digitalpakt. Mit dem Milliardenförderprogramm sollen laut KMK-Präsidentin Streichert-Clivot die Schulen "fit für die digitale Zukunft" gemacht werden.

Mit dem Digitalpakt 2.0 sollen Schulen mit besserer digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Es dürfe dabei "keinen Stillstand geben", betonte Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag.

Der 2019 ins Leben gerufene erste Digitalpakt Schule war im Mai ausgelaufen. Über eine Nachfolgeregelung wurde zwischen Bund und Ländern beraten, doch vor allem wegen ungeklärter Finanzierungsfragen gab es lange keine Einigung. Nun haben sich Bund und Länder grundsätzlich auf die Finanzierung verständigt.

Streichert-Clivot betont Einigkeit

Die Abstimmung darüber in der Kultusministerkonferenz der Länder sei einstimmig gewesen, betonte deren aktuelle Präsidentin, die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). So habe es 14 Zustimmungen und eine Enthaltung von Sachsen-Anhalt gegeben.

Streichert-Clivot ist erfreut über die Einigung: "Mit dem Digitalpakt 2.0 stellen wir die Weichen, um unsere Schulen in Zeiten der Transformation weiter fit für die digitale Zukunft zu machen", so Streichert-Clivot.

Sie betonte gleichzeitig, dass man nicht vergessen habe, dass die Digitalisierung nicht nur technische Herausforderungen mit sich bringt: Es brauche "eine grundlegende Veränderung der Lehr- und Lernkultur, gerade auch im Hinblick auf die Chancen, die sich durch die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz ergeben."

Neue Bundesregierung muss den Pakt auf den Weg bringen

Die Finanzierung des Digitalpakts muss allerdings noch im Haushaltsplan für das kommende Jahr berücksichtigt werden. Dieser liegt nach dem Bruch der Ampel-Koalition weiterhin nicht vor. "Wir alle werden der künftigen Regierung dringend nahelegen, dass dieser Pakt so schnell wie möglich auf den Weg gebracht wird", sagte Özdemir.

Digitalisierung in Schulen als Ziel

Für den ersten Digitalpakt Schule hatte der Bund sechseinhalb Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Ziel war der flächendeckende Aufbau einer digitalen Bildungsinfrastruktur in Deutschland. Unter anderem sollten damit Laptops für Schülerinnen und Schüler angeschafft werden, die keine Geräte zu Hause haben.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.12.2024 berichtet.


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