Fischzuchtanlage in Völklingen (Foto: Diana Kühner, SR, RH)

Investoren wollen bei Völklinger Fischzucht einsteigen

red   17.10.2013 | 16:01 Uhr

Anteile der Völklinger Meeresfischzuchtanlage sollen an drei private Investoren gehen. Die entsprechenden Verträge sollen bis Ende November ausgehandelt werden. Danach muss noch der Völklinger Stadtrat zustimmen. Bis zum kommenden Frühjahr soll in Völklingen außerdem eine Anlage zur Fischverarbeitung entstehen.

Bisher gehört die Aufzuchtanlage für Meeresfische, MFV, komplett der öffentlichen Hand. Die Stadtwerke mussten im September 2011 als alleiniger Fischzüchter einspringen, nachdem der private Projekt-Partner in die Insolvenz gerutscht war.

Nun will die niedersächsische Neomar GmbH 10,1 Prozent der Anteile kaufen. Schon  jetzt ist das Unternehmen als Betreiberin der Völklinger Fischzucht aktiv. Weitere 25,1 Prozent sollen an die Firma Sawa aus Zwickau gehen. Ebenso viele Anteile will die Ocean Swiss Alpine Seafood übernehmen. Der Anteil der Gewerbeansiedlungsgesellschaft Völklingen an der MFV würde dann auf rund 40 Prozent sinken.

Größere Anlage in Sachsen geplant

Die Schweizer werden außerdem im ersten Quartal 2014 mit der Errichtung einer zur Völklinger Fischzucht baugleichen, aber größeren Anlage bei Luzern beginnen. Weitere Anlagen sind den Angaben zufolge in Sachsen und in Völklingen selbst geplant. Für all diese Projekte soll die Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Saarland konzentriert bleiben. "Wenn die Zusammenarbeit gut ist, dann sollte man auch Themen bündeln und wir sehen das Thema Forschung und Entwicklung im Salzwasserbereich hier", sagte Ocean-Swiss-Verwaltungsratspräsident Dirk van Vliet am Donnerstag in Völklingen.

Pro Jahr 600 Tonnen Fisch

Ocean Swiss wird nahe der deutsch-schweizerischen Grenze auch eine Fischverarbeitung aufziehen. Notfalls könnte diese auch die Völklinger Fische verarbeiten. MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm gab sich am Donnerstag aber optimistisch, bis zum kommenden Frühjahr eine eigene Anlage in Völklingen fertig zu haben. Dann sollen die ersten von jährlich rund 600 Tonnen fisch in die Verarbeitung kommen. Die Halle für die Verarbeitungsanlage "wird ein Partner von uns bauen und wir werden sie dann von dem Partner mieten", sagte Dahm. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten an der Halle beginnen.

Mit mehr als zweijähriger Verspätung waren Anfang Februar die ersten Fische in die Völklinger Aufzuchtanlage eingesetzt worden. Ursprünglich war die Inbetriebnahme der Anlage bereits für das Jahr 2009 vorgesehen gewesen. Nach der Pleite des privaten Investors war es aber zu erheblichen Verspätungen gekommen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja