Ein Labormitarbeiter hält eine Ratte in der Hand (Foto: picture alliance/KEYSTONE | LEANDRE DUGGAN)

Zahl der Tierversuche im Saarland bleibt hoch

Jennifer Heck   17.12.2023 | 11:13 Uhr

Das Saarland liegt, was Tierversuche angeht, im bundesweiten Vergleich weit hinten. Und doch sind auch im Saarland viele Tiere gestorben. Die meisten davon wurden entsorgt, da sie nicht gebraucht wurden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat im Auftrag der Bundesregierung die Zahl der Versuchstiere im Jahr 2022 veröffentlicht. Demnach sind im Saarland 53.023 Tiere in Versuchslaboren verwendet worden oder gestorben, rund 17.000 weniger als im Vorjahr.

31.110 der Tiere waren sogenannte "Überschusstiere" und wurden ohne wissenschaftliche Verwendung getötet - dazu zählten vor allem Mäuse sowie knapp 70 Fische. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl gesunken. Im Jahr 2021 waren es noch 45.979 getötete "Überschusstiere".

Der geringere Anteil - 21.913 der Versuchstiere - wurde letztlich tatsächlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet - etwa in Tierversuchen, oder ihnen wurde Organe zur Forschung entnommen. Auch diese Zahl sank etwas im Vergleich zum Vorjahr (22.461 Versuchstiere).

Zu viele "Überschusstiere"

Deutschlandweit starben im Jahr 2022 insgesamt 4,2 Millionen Tiere im Zusammenhang mit Tierversuchen. Im Vorjahr waren es noch 5,1 Millionen Tiere. 2,4 Millionen Tiere wurden tatsächlich zu wissenschaftlichen Zwecken eingesetzt, 1,8 Millionen sind mangels Verwendungszwecks getötet worden.

Die Zahl könnte laut Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. weiter reduziert werden, indem weniger Tiere gezüchtet würden. Auch könne künstliche Intelligenz die Anzahl an nötiger Tierversuche reduzieren.


Mehr zu Versuchstieren im Saarland

Bewerbung bis Ende Oktober
Saarländischer Forschungspreis zur Vermeidung von Tierversuchen
Das Saarland will Alternativen zu Tierversuchen fördern und hat deshalb jetzt zum zweiten Mal einen Forschungspreis ausgelobt. Die Auszeichnung soll an vielversprechende Ansätze oder herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Vermeidung oder Verminderung von Tierversuchen gehen.

Neue Wirkstoffe für Medikamente
Arzneimittelforschung im Saarland: Künstliche Intelligenz statt Tierversuche
Die Suche nach neuen und passenden Wirkstoffen für Medikamente gestaltet sich oft schwierig und langatmig. Und häufig müssen dabei Tiere zu Versuchszwecken herhalten. Pharmazeuten und Informatiker im Saarland haben sich jetzt zusammengetan, um diesen Prozess zu erleichtern.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja