Verbände beklagen wenig Angebote für Autisten im Saarland
Lange Wartezeiten, kaum Hilfsangebote: Die Situation von Autistinnen und Autisten ist im Saarland schlecht. Das sagen der Sozialverband VdK und der Autismus-Verband. Sie fordern Nachbesserungen.
Kinder mit Autismus müssen im Saarland nach Angaben des Sozialverbandes VdK und des Autismus-Verbands ein bis zwei Jahre auf eine Diagnose warten. Dabei sei eine Diagnose Voraussetzung, um Leistungen wie Schulassistenz, Nachteilsausgleiche oder Therapien in Anspruch nehmen zu können.
Ohne Hilfen seien Betroffene wegen ihrer für andere nicht sichtbaren Behinderung in ihrer Teilhabe an der Gesellschaft eingeschränkt. "Weil Autisten Reize ganz anders verarbeiten und soziale Situationen nicht verstehen, kommt es häufig zu Problemen in der Interaktion mit anderen Menschen und in der Folge zu Ausgrenzung", erklärt Anne-Rose Kramatschek-Pfahler, stellvertretende Landesvorsitzende des Autismus-Verbandes.
Mehr Angebote für Menschen mit Autismus im Saarland gefordert
Im Saarland müsse es daher mehr Diagnoseangebote geben. Für Erwachsene mit Autismus gebe es zudem gar keine spezialisierten Praxen. Sie seien gezwungen, in andere Bundesländer auszuweichen. Auch das Autismus-Therapie-Zentrum Saar hatte zuletzt mehr Anstrengungen bei der Inklusion von Autisten gefordert. Vor allem in den Schulen werde nach wie vor zu wenig auf deren Bedürfnisse eingegangen.
Eine Autismus-Spektrum-Störung betrifft nach Angaben des Sozialverbandes VdK bis zu ein Prozent der Bevölkerung, im Saarland also rund 10.000 Menschen.
Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 23.05.2025 berichtet.