Technisches Hilfswerk (Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Bildfunk)

Alle Hände voll zu tun – Saar-THW zieht Jahresbilanz

mit Informationen von Julia Berdin   21.12.2022 | 18:48 Uhr

Hilfsorganisationen hatten in diesem krisenreichen Jahr jede Menge zu tun. Auch beim Technischen Hilfswerk im Saarland konnten sich die freiwilligen Helfer über Langeweile nicht beklagen – und auch nicht über mangelndes Interesse am Ehrenamt: Der Nachwuchs steht bereits in den Startlöchern.

Wiederaufbauarbeiten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung nach einem Zyklon in Madagaskar, Aufräumen nach dem Tornado, der durch Urexweiler fegte – das alles waren Einsätze, an denen Ehrenamtliche vom Technischen Hilfswerk (THW) aus dem Saarland in diesem Jahr beteiligt waren.

Hilfen für die Ukraine

Aktuell beschäftigt der Krieg in der Ukraine Helferinnen und Helfer, wie THW-Landessprecher Sebastian Klein dem SR berichtet. Wöchentlich fahren Hilfskonvois des THW an die ukrainische Grenze. Geliefert werden laut Klein Gerätschaften zur Unterstützung des ukrainischen Katastrophenschutzes.

Dabei könne es sich um Bergungs- und Rettungsmaterialien bis hin zu Baumaschinen und Sonderfahrzeugen handeln, die benötigt werden, zum Beispiel Hubrettungsfahrzeuge. "Aber auch, jetzt ganz aktuell, Großgeneratoren, die für Odessa vorgesehen sind, um die Stromversorgung für die Bevölkerung wiederherzustellen."

Mehr Investitionen nötig

Doch auch in Deutschland gewinne der Zivil- und Katastophenschutz immer mehr an Bedeutung. Das habe vor allem die Flutkastastophe im Ahrtal gezeigt. Hier müsse deshalb weiter investiert werden, etwa in Warneinrichtungen für die Bevölkerung. Seit Jahrzehnten werde der Zivilschutz eher stiefmütterlich behandelt – auch im Saarland, beklagt Klein.

Gleichzeitig habe sich aber auch etwas getan: Das THW im Saarland konnte etwa von den Konjunkturpaketen der Bundesregierung profitieren. Seit 2020 gab es dabei sieben Millionen Euro. In die Jahre gekommene Fahrzeuge und Ausrüstung wurden vielerorts ersetzt. Und das sei dringend nötig gewesen.

"Unser Fuhrpark ist auf modernem Stand, auch unsere Großgeräte. Diesen Stand gilt es zu halten. Und auch die Gerätschaften, die in diesen Fahrzeugen transportiert werden, müssen auf den neuesten Stand gebracht werden." Weitere finanzielle Zuwendungen könnte man also gut gebrauchen.

Wartelisten fürs Ehrenamt

Immerhin kann das THW nicht über zu wenig Nachwuchs klagen. Rund 600 Kinder und Jugendliche engagieren sich derzeit in den THW Jugendgruppen im Saarland. In manchen der 24 Ortsgruppen gibt es sogar Wartelisten.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 21.12.2022 berichtet.


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