Magnetresonanztomographie (MRT) eines Gehirns (Foto: picture alliance / dpa | Bernd Wüstneck)

Welche Anzeichen auf einen Schlaganfall hindeuten können

  10.05.2025 | 08:35 Uhr

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde, denn häufig ist er lebensbedrohlich. Im Ernstfall sollte man also die Anzeichen kennen, um schnell Hilfe holen zu können. Der Tag gegen den Schlaganfall soll auf das Thema aufmerksam machen, denn auch im Saarland sind jedes Jahr mehrere Tausend Menschen betroffen.

Im Saarland erleiden nach Angaben der Stroke Unit des Caritasklinikums Saarbrücken jedes Jahr im Durchschnitt rund 4000 Menschen einen Schlaganfall. In den meisten Fällen wird ein Schlaganfall durch eine verengte oder verschlossene Arterie ausgelöst. Die Folge davon: Die Nervenzellen des Gehirns werden nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt.

Je länger dieser Sauerstoffmangel bestehen bleibt, desto größeren Schaden nimmt das Gehirn. Ein Schlaganfall ist also immer als lebensbedrohlicher Notfall anzusehen und Anzeichen sollten schnell erkannt werden.

Woran erkennt man einen Schlaganfall?

Symptome können laut Stroke Unit des Caritasklinikums etwa sein:

  • Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite
  • Plötzliche Sprachschwierigkeiten
  • Plötzliche Sehstörung oder Sehbeeinträchtigung auf einem Auge
  • Plötzliches Doppelt-Sehen
  • Plötzliches Schwindelgefühl mit Gleichgewichtsstörungen
  • Plötzliche und ungewöhnlich heftige Kopfschmerzen

Insbesondere bei Frauen können nach Angaben der Deutschen Schlaganfallhilfe auch folgende Symptome auftreten:

  • Glieder- und Gelenkschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Krämpfe, Schwächeanfälle oder Ohnmacht

Die Deutsche Schlaganfallhilfe rät auch zum sogenannten "FAST-Test", um einen Schlaganfall zu erkennen:

Face: Kann die betroffene Person normal lächeln oder hängt der Mundwinkel auf einer Seite herunter?

Arms: Kann die betroffene Person ihre Arme nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen? Eine Lähmung, die das verhindert, könnte auf einen Schlaganfall hinweisen.

Speech: Kann die betroffene Person einen einfachen Satz nachsprechen? Klingt die Stimme normal oder verwaschen?

Time: Sollten Anzeichen auf einen Schlaganfall vorliegen, sollte man nicht zögern, sondern den Notruf wählen.

Wie handelt man im Notfall richtig?

Nachdem das Umfeld eines Betroffenen den Notruf gewählt hat, gilt es weiterhin, Ruhe zu bewahren. Laut Deutscher Schlaganfallhilfe sollte man beengende Kleidung des Betroffenen lockern und die Person im Falle der Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen. Bei Herz- oder Atemstillstand sollten auch Laien sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, bis der Notarzt oder die Notärztin da ist.

CDU fordert bessere Versorgung auf dem Land

Da bei einem Schlaganfall Zeit ein entscheidender Faktor ist, fordert die CDU-Fraktion im saarländischen Landtag eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung durch spezialisierte Schlaganfallstationen – die "Stroke Units". Das sei gerade mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung wichtig.

Im Saarland gibt es derzeit zehn Stroke Units. Eine Übersicht gibt es bei der Deutschen Schlaganfallhilfe.

Auch Hausärztinnen und -ärzte sowie Neurologinnen und Neurologen besonders in ländlichen Regionen sollen laut CDU-Fraktion besser unterstützt werden. Die Landesregierung müsse außerdem gegen den Fachkräftemangel in der Neurologie, Pflege und Logopädie vorgehen und neue Versorgungskonzepte fördern wie etwa die Telemedizin.


Mehr zu Schlaganfällen:

Mobile Gesundheitsaufklärung
„Schlaganfallbus“ macht Halt in Saarbrücken
Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes sind mittlerweile zu Volkskrankheiten geworden. Allein 280.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall - und noch viel mehr sind gefährdet und wissen es nicht. Die Aufklärungsinitiative „Herzenssache Lebenszeit“ will das ändern: mit dem „Schlaganfallbus“. Noch bis 16 Uhr können Interessierte vorbeischauen.

Ruhe bewahren und Notruf wählen
Schlaganfall und Herzinfarkt - was zu tun ist
Herzinfarkt und Schlaganfall gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Allein 2015 starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 50.948 Menschen an einem Infarkt. In beiden Fällen ist vor allem schnelles und besonnenes Handeln gefragt.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja