2024 so viele Betriebe im Saarland von Streiks betroffen wie lange nicht
62 Betriebe sind 2024 im Saarland bestreikt worden – das ist, auf die letzten zehn Jahre gesehen, ein neuer Höchststand. Die meisten Streikenden kamen dabei aus der Automobil- bzw. Automobilzuliefererindustrie.
Seit mindestens zehn Jahren waren nicht mehr so viele Betriebe im Saarland von einem Streik betroffen wie im vergangenen Jahr. Das geht aus der Streikstatistik der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Demnach sind 2024 insgesamt 62 Betriebe bestreikt worden – die meisten davon aus dem Bereich Telekommunikation (15), gefolgt von den Bereichen "Erbringung von Finanzdienstleistungen" (10), also etwa den Banken, und "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" (9), was Unternehmen aus der Automobil- bzw. Automobilzuliefererindustrie einschließt.
Insgesamt haben im vergangenen Jahr knapp 15.000 Beschäftigte für mindestens einen Tag die Arbeit niedergelegt. Mit Abstand die meisten von ihnen kamen aus der Automobil- bzw. Automobilzuliefererindustrie – und zwar knapp über 9000. Dazu aufgerufen hatte die IG Metall.
Die meisten Beschäftigten streikten 2018
Noch mehr Menschen im Saarland haben 2018 ihre Arbeit niedergelegt. 26.541 Beschäftigte streikten in dem Jahr. Auch hier waren hauptsächlich Beschäftigte aus der Automobil- bzw. Automobilzuliefererindustrie an Streiks beteiligt (14.873). Den zweithöchsten Anteil machten Beschäftigte aus der Metallindustrie aus (9298).
Am längsten gestreikt haben saarländische Beschäftigte aber 2015 – laut den Zahlen der Arbeitsagentur haben in dem Jahr 318 Beschäftigte aus dem Bereich "Post-, Kurier- und Expressdienste" an mehr als 24 Arbeitstagen gestreikt, und zwar im Auftrag der Gewerkschaft Verdi.
Was die Statistik erfasst
Die Streikstatistik der Bundesagentur für Arbeit erfasst eigenen Angaben zufolge alle Streiks, an denen im betroffenen Betrieb mindestens zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt waren und die mindestens einen Tag dauerten oder durch die ein Verlust von mehr als 100 Arbeitstagen entstanden ist. "Alle anderen Streitigkeiten gelten als Bagatellstreitigkeiten und werden lediglich nachrichtlich aufgeführt."