Statue der Justitia  (Foto: Imago/C. Hardt / Future Image)

Freispruch in Wilderei-Prozess für verurteilten Polizistenmörder

  02.03.2023 | 11:58 Uhr

Etwa drei Monate nach seiner Verurteilung wegen zweifachen Mordes saß Andreas S. erneut auf der Anklagebank – wegen eines weiteren Vorwurfs der Jagdwilderei aus dem Jahr 2017. Am Donnerstag hat ihn der Richter freigesprochen.

Schon nach dem zweiten Verhandlungstag ist in dem Prozess wegen Jagdwilderei und versuchter Körperverletzung gegen Andreas S. das Urteil gefallen. Der 39-Jährige wurde von den Vorwürfen freigesprochen.

In dem Prozess ging es um einen Vorfall im September 2017. Das Geschehen vor fünfeinhalb Jahren sei "schlicht nicht mehr aufklärbar" gewesen, sagte der Vorsitzende Richter am Donnerstag am Amtsgericht Neunkirchen. "Hier sind zu viele Unsicherheiten vorhanden, die es nicht ermöglichen, eine Verurteilung auszusprechen." Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Im September 2017 soll der 39-jährige Angeklagte ohne Jagdberechtigung ein Reh geschossen haben. Dies soll von einem Jagdaufseher beobachtet worden sein, der sich dann auf einem Feldweg dem Fahrzeug des Angeklagten in den Weg gestellt habe. Statt anzuhalten, sei der mutmaßliche Wilddieb auf ihn zugefahren.

Zum Prozessauftakt Mitte Februar hatte der Angeklagte die Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe in dem Revier weder Rehwild geschossen, noch versucht, jemanden zu überfahren.

Wegen Mordes bereits zu lebenslanger Haft verurteilt

Vor gut drei Monaten war der 39-Jährige bereits vor dem Landgericht Kaiserslautern wegen Mordes an zwei Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Demnach hatte der Saarländer Ende Januar 2022 bei Kusel die beiden Polizisten bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen, um Wilderei zu verdecken. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung hat Revision eingelegt.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 02.03.2023 berichtet.


Weitere Themen im Saarland



Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja