Hunderte Klinik-Beschäftigte protestieren vor Landtag
Am Mittwoch haben mehr als 700 Beschäftigte saarländischer Krankenhäuser vor dem Landtag demonstriert, um auf die prekäre Lage der Kliniken aufmerksam zu machen. Auch in anderen Städte fanden Protestaktionen statt.
"Wann trifft es dich?", "Stirbt das Krankenhaus, stirbt die Stadt" oder "Pflege brennt" – mit vielen Bannern und Trillerpfeifen sind die Beschäftigten der saarländischen Krankenhäuser am Mittwoch zum Landtag gezogen.
Personalengpässe und Leistungsdruck
Sie bemängeln insbesondere Personalengpässe, die zu großem Leistungsdruck und wenig Zeit für die einzelnen Patienten führen. Die klare Forderung deshalb: mehr Wertschätzung und mehr Lohn für die Angestellten, damit Pflegeberufe wieder attraktiver werden. Denkbar wäre etwa ein Inflationsausgleich für die saarländischen Krankenhäuser.
Zudem kritisieren viele Krankenhausangestellte das Vorgehen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dieser will die Einteilung der Krankenhäuser in drei Level einführen, obwohl die Länder dies abgelehnt hatten.
SKG fordert Überbrückungshilfe
Der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG) Thomas Jakobs befürchtet, dass sich das Kliniksterben weiter fortsetzen wird. Die SKG fordert daher eine Überbrückungshilfe, die die gestiegenen Betriebskosten deckt, bis festgelegt wird, wie es an den einzelnen Standorten weitergeht.
Im Juli hatte sich Lauterbach mit den Ländern auf Eckpunkte einer Krankenhausreform geeinigt. Die genaue Ausgestaltung steht allerdings noch nicht fest – und finanzielle Unterstützung bis zu deren Umsetzung können die Träger aus Berlin bis dahin nicht erwarten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.09.2023 berichtet.