Späth-Orgel in der Kirche St. Hildegard in St. Ingbert (Foto: SR)

Ärger um möglichen Verkauf von St. Ingberter Späth-Orgel

Herbert Mangold / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann   05.01.2024 | 20:07 Uhr

Die Hildegards-Kirche in St. Ingbert soll zur Mehrzweckhalle werden. Das ist das Konzept des Käufers, der Stadt St. Ingbert. In der Kirche befindet sich allerdings noch eine wertvolle Orgel. Dass sie aus dem Gebäude genommen werden soll, sorgt für Kritik.

Die Kirche St. Hildegard soll verkauft werden. Interessent ist die Stadt St. Ingbert. Sie plant die Kirche künftig als Mehrzweckhalle zu nutzen. In der Kirche steht jedoch noch eine Orgel mit über 2000 Pfeifen, die von den Gebrüdern Späth gebaut wurde. Laut Landesdenkmalamt gehört sie zu den bedeutendsten Orgeln im Saarland und steht, wie das Gebäude auch, unter Denkmalschutz.

Video [aktueller bericht, 05.01.2024, Länge: 2:59 Min.]
St. Ingbert: Kritik am geplanten Verkauf der Späth-Orgel

Bernhard Leonardy für Verbleib in Kirche

Da die Stadt die Orgel für die zukünftige Nutzung allerdings nicht braucht, soll sie separat zum Verkauf angeboten werden. Das verärgert einige ortsansässige Bürger. „Ich weiß von vielen Leuten in St. Ingbert, die immer von den Orgelkonzerten begeistert waren und die jetzt traurig sind, dass diese Konzerte nicht mehr stattfinden können. Von daher ist es nicht nachvollziehbar, dass man die Orgel einfach herausholt“, sagt Werner Ripplinger, Pfarrer im Ruhestand.

Unterstützung bekommt er durch Bernhard Leonardy, Organist und künstlerischer Leiter der Musikfestspiele Saar. Auch er spricht sich für den Verbleib der Orgel in der Kirche aus und zeigt sich bereit, ein Kulturkonzept zu entwickeln. Dabei könnte er sich auch eine Kooperation mit den Festspielen vorstellen.

Stadt will Konditionen prüfen

Um so etwas umsetzen zu können, müsste die Stadt St. Ingbert als Käuferin der Kirche die Orgel mit übernehmen, was bislang aber nicht vorgesehen ist. „Ziel der Stadt ist es allgemein, das Gebäude zu erhalten und die St. Hildegardskirche im Gesamten. Wenn die Orgel dazugehört, muss man prüfen, zu welchen Konditionen sie übernommen werden könnte“, äußert sich Pressesprecher Florian Jung.

Man müsse schauen, wie die Gegebenheiten seien, da auch die Folgekosten sicherlich nicht unerheblich seien. Gerade das sei ein wichtiger Punkt, den die Stadtverwaltung auch überprüfen muss.

Verwaltungsrat äußert sich kommende Woche

Der Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde trifft sich kommende Woche. Dann ist auch der geplante Verkauf der Orgel Thema. Erst danach möchte das Gremium sich dazu äußern.

Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung "aktueller bericht" am 05.01.2024 berichtet.


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