Charles de Gaulle und Konrad Adenauer  (Foto: SR)

Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft

 

Am 22. Januar 1963 wurde der Elysée-Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich unterzeichnet. Das Papier läutete nach zwei Weltkriegen endgültig die deutsch-französische Freundschaft als Grundlage eines dauerhaft friedlichen Europas ein.

Es war ein politischer Erdrutsch der positiven Art, den der französische Staatspräsident Charles de Gaulle am 4. September 1962 auslöste:

An Stelle der ursprünglich anberaumten kurzen, kühlen und distanzierten Staatsvisite verwandelte er seinen ersten Besuch beim ehemaligen "Erbfeind", der Bundesrepublik Deutschland, zu einem Triumphzug der Freundschaft. Sechs Tage lang reiste der 71-Jährige an der Seite von Bundeskanzler Konrad Adenauer beinahe ohne Pause durch Deutschland.

Väter der deutsch-französischen Freundschaft 

Ob in Bonn, Düsseldorf, Hamburg, München, Duisburg oder Ludwigsburg - überall wurden die beiden Väter der deutsch-französischen Freundschaft von einer jubelnden Menschenmenge empfangen.

De Gaulle hielt seine Reden aus Respekt vor seinen Gastgebern stets in perfektem Deutsch, wenn auch mit starkem Akzent. Wichtiger aber war seine Botschaft: Während Ost und West sich gerade mitten im Kalten Krieg feindlich gegenüberstanden, versicherte de Gaulle, dass die "Erbfeindschaft" zwischen Deutschen und Franzosen endlich überwunden sei. Und das französische Staatsoberhaupt lobte sein Gastgeberland überschwänglich: für Fleiß, Aufbauwillen und das Bekenntnis zur Demokratie. Der Beginn einer seitdem ungebrochenen und engen Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.

Am 9. September hielt er die berühmte Ludwigsburger "Rede an die Jugend".

Zur Originalrede de Gaules im PDF-Format


Der Elyséevertrag


Höhepunkt der Annäherung sollte dann einige Monate später, nämlich am 22. Januar 1963, die Unterzeichnung des Elyséevertrages in Paris werden.

In diesem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag verpflichteten sich die ehemaligen Gegner unter anderem dazu, künftig enger in Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik zusammen zu arbeiten. Die Regelungen traten am 2. Juli 1963 in Kraft. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Papier die beiden womöglich wichtigsten Nachbarländer im Herzen Europas deutlich näher zusammengebracht hat.


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