Eine Frau geht im Wald mit ihrem Labrador Retriever an der Leine spazieren (Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau)

Diese Regeln gelten seit 1. März in Wald und Garten

  02.03.2024 | 19:57 Uhr

Am 1. März hat die Brut- und Setzzeit vieler Vögel und Wildtiere begonnen. Um sie nicht zu stören, gelten deshalb besondere Regeln – etwa beim Waldspaziergang mit dem Hund. Wer ein junges Wildtier findet, sollte es keinesfalls mit nach Hause nehmen.

Der Frühling ist da – zumindest meteorologisch ist es seit dem 1. März soweit. Wer in Garten oder Natur unterwegs ist, sollte ein paar Regeln beachten, denn dann starten viele Vögel und Wildtiere mit dem Brüten und der Aufzucht ihrer Jungen.

Hundebesitzer aufgepasst

Hundebesitzer etwa sollten ihre Tiere beim Spaziergang im Wald außerhalb der Wege anleinen, so das saarländische Umweltministerium. Frei laufen dürfen die Hunde nach Paragraf 33 II des Saarländischen Jagdgesetzes nur dann, wenn gewährleistet werden kann, dass sie den Weg nicht verlassen.

Das dient dem Schutz von Jungtieren wie etwa Rehkitzen. Das Ministerium weist darauf hin, dass in den einzelnen Gemeinden auch schärfere Regeln gelten können.

Keine Wildtiere mitnehmen

Vorsicht ist auch geboten, wenn man ein vermeintlich hilfloses Wildtier in der Natur findet. Rehe lassen laut Umweltministerium beispielsweise ihre Kitze oft im Gras zurück und kommen nur, um sie zu säugen.

"Aufgefundene Jungtiere sollten unbedingt an Ort und Stelle belassen werden und auch keinesfalls angefasst werden. Nicht immer sind sie hilflos oder verletzt. Meist ist das Muttertier nicht weit und hat das Jungtier nur zum Schutz abgelegt", sagt Umweltministerin Petra Berg (SPD). Werde das Tier angefasst, könne das dazu führen, dass die Jungen von ihren Müttern verstoßen würden.  

Auch Katzenbabys, die auf den ersten Blick vielleicht wie eine junge Hauskatze aussehen, sollte man nicht mitnehmen. Dabei könnte es sich nämlich auch um ein Wildkätzchen handeln.

Tatbestand der Wilderei

Wer ein Jungtier mit aus dem Wald nach Hause nimmt, muss zudem unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Denn dafür muss das Einverständnis des jeweiligen Jagdpächters vorliegen, sonst gilt es nach dem Bundesjagdgesetz als Wilderei. Die Strafen für Jagwilderei liegen laut Paragraf 292 des Strafgesetzbuches bei einer Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe.

Selbst wer den eigenen Garten nicht verlässt, muss die Brut- und Setzzeit beachten. So dürfen bis Ende September etwa keine größeren Heckenschnitte durchgeführt werden. Lediglich Formschnitte sind erlaubt.

Wer sich nicht daran hält, muss unter Umständen mit einer hohen Strafe rechnen. Je nachdem wie viele Meter Hecke beseitigt werden, können im Saarland laut Bußgeldkatalog bis zu 10.000 Euro Bußgeld anfallen.


Sonniges Wetter am Donnerstag
Letzte Chance für den Heckenschnitt [28.02.2024]
Grau und regnerisch: Von dieser Seite hat sich das Saarland in den vergangenen Wochen häufig gezeigt. Es gibt aber einen Lichtblick: Nach dem Mittwoch wird es auch am Donnerstag zeitweise sonnig. Wer im Garten noch seine Hecke stutzen will, sollte jetzt noch schnell zur Schere greifen – denn danach sind monatelang nur kleinere Schnitte erlaubt.


Mehr zur Tier- und Pflanzenwelt im Saarland

Vogel des Jahres 2024
Bislang keine Artenschutz-Projekte für gefährdeten Kiebitz im Saarland
Er ist schwarz weiß gefärbt, etwa taubengroß und sein Gefieder glänzt im Licht metallisch grün oder violett: Die Rede ist vom Kiebitz. Der diesjährige Vogel des Jahres ist im Saarland stark gefährdet.

Der Igel ist "Tier des Jahres 2024"
Findel-Igel brauchen im Winter besondere Hilfe
Der Igel hat es in Deutschland immer schwerer. Deshalb wurde er zum Wildtier des Jahres 2024 ernannt. Im Saarland kümmert sich u. a. Myriam Hill von der Saarbrücker Wildpark-Akademie um die Tiere. Im Interview gibt sie Tipps und hat auch einen Igel dabei.

Wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Streuobst-Wiesen im Saarland in Gefahr
Bereits vor zwanzig Jahren wurden mehr als die Hälfte aller Streuobstwiesen im Saarland nicht mehr gepflegt. Der Zustand hat sich seitdem verschlimmert. Zunehmend verschwinden die so wichtigen, artenreichen Lebensräume, denn der Nachwuchs fehlt, der sich für den Erhalt der Streuobstwiesen im Saarland einsetzt.

Moore als Klimaschützer - wie funktionierts?
Video [SR Fernsehen, (c) Lisa-Marie Christl, 06.06.2023, Länge: 04:13 Min.]
Moore als Klimaschützer - wie funktionierts?
Moore beherbergen seltene Pflanzen und Tiere und binden enorme Mengen CO2 in Form von Kohlenstoff. Deshalb gilt die Wiedervernässung von Mooren im Kampf gegen die Erderwärmung als wichtiger Faktor.

Blätter und Früchte verschiedener Pflanzen
Grüne Reiswanze breitet sich im Saarland aus
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat sich eine neue invasive Art angesiedelt. Die Grüne Reiswanze befällt vor allem Strauchbeeren, Tomaten und Paprika. Den betroffenen Pflanzen setzen die Tiere stark zu.

Vermeintlich "einsame" Jungtiere
Wie können Rehkitze geschützt werden?
Für junge Wildtiere sind Menschen eine große Gefahr. Wo die Tücken liegen, wenn man ein Rehkitz findet, wie man sich im Falle eines Unfalls verhält und worauf man achten sollte beim Schutz der Tiere.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja