Kommunen beklagen Mangel an bezahlbarem Wohnraum
Rund ein Drittel aller Kommunen im Saarland klagt darüber, dass günstige Wohnungen fehlen. Das ist das Ergebnis einer SR-Umfrage zum Immobilienmarkt im Saarland, an der sich 47 der 52 Kommunen beteiligt haben. Nicht nur in Städten, sondern auch in ländlichen Gemeinden gibt es demnach zu wenig bezahlbaren Wohnraum.
Zu wenig günstige Wohnungen beklagen die größeren Städte wie zum Beispiel Saarbrücken, Völklingen oder St. Ingbert. Allein in der Landeshauptstadt stehen aktuell nur zehn Prozent des eigentlichen Bedarfs zur Verfügung. Die Kreisstadt Merzig mit ihren 17 Stadtteilen teilt mit: "Die explodierenden Wohn- und Grundstückspreise lassen auch die Preise in den ländlichen Regionen steigen."
Zu wenig, zu groß, zu teuer
Doch der Mangel an günstigen Wohnungen ist nicht alleine ein Problem der Städte. "Es gibt zu wenig erschwinglichen Wohnraum", heißt es etwa aus der 7000-Einwohner-Gemeinde Namborn. Andere Gemeinden, beispielsweise Ensdorf und Heusweiler, teilen dem SR mit, dass Bedarf an mehr Sozialwohnungen da ist, aber kein Geld, um welche zu bauen. Beckingen und Losheim melden vor allem einen Mangel an kleinen Wohnungen für Single-Haushalte. Mettlach und Perl antworten in der SR-Umfrage, dass die Nähe zu Luxemburg die Preise bei ihnen in die Höhe treibe.
In Perl werden nach Einschätzung der Gemeinde im Schnitt Quadratmeterpreise von über 10 Euro für Mietwohnungen verlangt. Möglicherweise profitieren davon auch Investoren von außerhalb, denen es vornehmlich um die Rendite geht. Klar ist das allerdings nicht, denn in Deutschland gibt es kein Immobilienregister.
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„Wem gehört das Saarland?“ ist eine Kooperation von SR und Correctiv und Teil einer Recherche-Serie für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt.