Ein Industrieschweißer kniet auf seinem Wekrstück (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner)

Arbeiterpartei punktet bei Arbeitsplätzen

  27.03.2022 | 20:19 Uhr

Das Thema Arbeitsplätze war für die Wählerinnen und Wähler das wichtigste bei der saarländischen Landtagswahl. Der SPD billigen sie insgesamt mehr Wirtschaftskompetenz als der CDU zu. Im Direktvergleich übertrumpft Rehlinger Hans deutlich.

Bei ihrem deutlichen Landtagswahlsieg konnte die Arbeiterpartei SPD mit ihrer Kernkompetenz punkten. Denn die meisten der von infratest dimap Befragten* nannten als das wahlentscheidende Thema die Arbeitsplätze im Land: 23 Prozent sahen darin das wichtigste Thema.

Und gerade auf diesem Feld trauen die Wähler der SPD mehr zu als der Union: 40 Prozent gaben an, die SPD könne die Wirtschaft voranbringen, sogar 45 Prozent, dass sie Arbeitsplätze sichern und 43 Prozent, dass sie neue schaffen kann. Die CDU kommt bei diesen Fragen auf deutlich schlechtere Werte (25 und jeweils 22 Prozent).

SPD bei allen wahlentscheidenden Themen vorne

Auch beim zweitwichtigsten Thema, der Energieversorgung und dem Klima (19 Prozent), hat die SPD einen Vorsprung, wenn auch nicht ganz so deutlich: 28 Prozent gegenüber 20 Prozent konnte die SPD auf diesem Feld einfahren.

Beim Thema Schule und Bildung, Nummer drei auf der Liste der wahlentscheidenden Themen (16 Prozent), hat die SPD einen Vorsprung von 15 Prozentpunkten (39 gegenüber 24 Prozent). Bei den Kompetenzen in der Coronapolitik, viertwichtigstes Thema (14), liegen die Parteien hingegen eng beieinander (SPD: 30 Prozent, CDU 27 Prozent).

Kaum Einfluss auf die Wahlentscheidung hatten die Themen Verkehr, Zuwanderung und der Krieg in der Ukraine (jeweils drei Prozent). Den deutlichsten Abstand in Fragen der Kompetenz gab es beim Thema soziale Gerechtigkeit: 45 Prozent der befragten Saarländer trauen der SPD am ehesten zu, dafür zu sorgen, nur 14 Prozent sehen diese Kompetenz bei der CDU.

Die Fähigkeit, die wichtigsten Aufgaben im Saarland zu lösen, schreiben 38 Prozent der Befragten der SPD zu, nur 22 Prozent der CDU.

Schlechte Werte für Hans

Die schweren Verluste der Union bei der Wahl gehen auch mit schlechten persönlichen Werten des abgewählten CDU-Ministerpräsidenten Tobias Hans einher. Bei der Vorwahlbefragung von infratest dimap befanden nur 49 Prozent, Hans sei ein guter Ministerpräsident. Seine Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte 2017 noch einen Zustimmungswert von 79 Prozent erreicht.

Im Direktwahlvergleich mit Konkurrentin Anke Rehlinger (SPD) kommt Hans auf ganze 24 Prozentpunkte weniger (29 zu 53 Prozent). Selbst die im Saarland sehr beliebte Kramp-Karrenbauer hatte 2017 nur einen Vorsprung von 14 Prozentpunkten vor ihrer damaligen Herausforderin Rehlinger (52 zu 38 Prozent).

Dabei wird Rehlinger eine größere Volksnähe zugebilligt. 66 Prozent der Befragten gaben an, die SPD-Politikerin verstünde, was die Menschen im Saarland bewegt. Hans trauen das nur 45 Prozent zu. 67 Prozent der Befragten fanden zudem, der abgewählte Ministerpräsident habe in der Corona-Pandemie zu oft den Kurs gewechselt.

* Im Auftrag der ARD führte infratest dimap vom 21. bis 23. März per zufallsbasierter Telefon- und Onlinebefragung eine repräsentative Befragung der wahlberechtigten Bevölkerung im Saarland durch.


Informationen zur Landtagswahl

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