Bundesweite Stimmen zum Wahlausgang
Auch bundesweit wird Anke Rehlinger für ihren deutlichen Wahlsieg von den Genossen gefeiert. Die Bundes-CDU hingegen spricht von einem saarlandspezifischen Ergebnis und sieht keine Auswirkungen auf andere Wahlen in Deutschland. Ein Überblick über die Stimmen in der Bundespolitik.
Die Genossen sind in Feierlaune. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte: "Wir freuen uns wahnsinnig mit Anke Rehlinger, mit der saarländischen SPD." Das Ergebnis zeige, dass "die Menschen Anke Rehlinger zutrauen, die richtige Entscheidung zu treffen".
Außerdem zeige das Ergebnis, dass "das Comeback der SPD mehr ist als der Sieg bei der Bundestagswahl." Daraus nehmen wir jetzt den Anspruch mit, auch bei anderen Landtagswahlen erfolgreich zu sein."
Der Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert sagte: "Das ist ganz klar der Sieg der Saar-SPD und der von Anke Rehlinger persönlich. Anders sind solche Ergebnisse nicht möglich."
CDU: keine Auswirkungen auf andere Länder
CDU-Generalsekretär Mario Czaja sieht nach dem Absturz seiner Partei im Saarland keine Auswirkungen auf die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Mai.
"Es kommt darauf an, dass wir deutlich machen, wofür wir stehen. Das ist im Saarland so nicht gelungen.", sagte Czaja am Sonntagabend in Berlin. "Auswirkungen auf die anderen Bundesländer sehe ich derzeit nicht, weil die Meinungsumfragen dort etwas ganz anderes zeigen."
AfD: Zufrieden mit Ergebnis
Der Bundesvorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, hat sich erfreut über den Wiedereinzug seiner Partei in den saarländischen Landtag geäußert. Angesichts der Fokussierung auf das Rennen um den Posten des Regierungschefs sei es schwierig gewesen für kleine Parteien.
Doch sei es gut, dass seine Partei wieder "als Korrektiv" im Landtag vertreten sei, sagte er am Sonntagabend. Seine Partei werde den Streitereien der vergangenen Monate zum Trotz als Opposition pragmatisch arbeiten.
Linke: Folgen des internen Streits
Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow sieht das Scheitern ihrer Partei bei der Landtagswahl im Saarland als Folge der internen Zerstrittenheit des dortigen Landesverbands. Das Ergebnis sei sicherlich dadurch geprägt, dass die Linke im Saarland "über die letzten Jahre heftige Auseinandersetzungen geführt hat", sagte sie am Sonntagabend. "Man wählt keine zerstrittenen Parteien."
Die Ko-Vorsitzende Janine Wissler sprach von einem "ganz bitteren Abend". Die Linke habe ein "desaströses Ergebnis" erzielt. Auch für Wissler lag dies "an der Zerstrittenheit im Landesverband".
Dies habe dazu geführt, "dass die Leute uns nicht mehr vertraut haben". Mit Blick auf den kurz vor der Wahl aus der Partei ausgetretenen Oskar Lafontaine sagte Hennig-Wellsow, dieser wisse "um seine Verantwortung". Wissler betonte, sein Austritt und seine frühere Empfehlung, die Linke nicht zu wählen, seien "natürlich ein harter Schlag" gewesen.