Sarah Hamm (Foto: Pressefoto)

Sarah Hamm, Volt - Spitzenkandidatin Landesliste und Wahlkreis Saarbrücken

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1994

Geboren in: Püttlingen

Erlernter Beruf: Juristin

Zuletzt tätig als: Richterin

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: Sommer 2020

Ich bin politisch aktiv, weil:
Es die logische Konsequenz aus dem Wunsch ist, etwas zu verändern und weil ich finde, dass wir Politik neu denken müssen. Passivität kam für mich irgendwann einfach nicht mehr in Frage – spätestens als ich dabei zuschauen musste, wie schnell offen extremistische Parteien zu einer stimmenstarken Opposition wurden.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Für mich echte Gerechtigkeit gleiche Chancen für alle voraussetzt – in jeglicher Hinsicht. Ich stehe dafür, nicht aufzuhören, bis dieses Ziel erreicht ist.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Ich finde, dass man zu Anfang der Pandemie schnell und effektiv reagiert hat. Allerdings sind die Entscheidungen zu oft inkonsistent getroffen worden. In meinen Augen wurden auch die Parlamente erst erheblich zu spät eingeschaltet.

Außerdem hat uns die Coronakrise bzw. unter anderem die aus ihr entstandenen Bewegungen gezeigt, dass wir uns auch in einer Kommunikationskrise befinden, die in Zukunft als solche bewältigt werden muss. Wir müssen stärker auf transparente Kommunikation setzen.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?

Ja. Derzeit geht man davon aus, dass es durch die Grubenflutung zu erheblichen Auswirkungen für Mensch und Umwelt kommt, etwa durch Gefährdung der Bodenstabilität und der Wasserqualität. Das ist nicht hinnehmbar. Die Grubenflutungen sind so lange zu stoppen, bis gesichert ist, dass und wie diese negativen Einwirkungen aufgehalten werden können.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?
Sowohl das Betreiben von Windkraftanlagen als auch die Nutzung des aus ihnen gewonnenen Stroms muss sich lohnen. Daher müssen Windkraftanlagen stärker subventioniert werden. Darüber hinaus sollen auch die Bürger*innen von ihren Erträgen profitieren, indem sie Strom aus umliegenden Windkraftanlagen vergünstigt beziehen können.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Wir können und müssen versuchen, durch langfristige Planung strukturelle Arbeitslosigkeit zu verhindern – etwa indem wir die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen erleichtern und deutliche Anreize für die jeweiligen Industrien schaffen, klimaneutral zu werden.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Öffentliche Gelder sollten in erster Linie in nachhaltigeren Verkehr investiert werden, vor allem in ein sinnvolles Radwegenetz und in den Ausbau des ÖPNV. Derzeit ist der Anreiz, das Auto stehen zu lassen, aufgrund der vorhandenen Strukturen gering. Die Einführung eines „365-Euro-für-365-Tage“ ist in dem Zuge längst überfällig.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Mehr noch. Wir von Volt setzen uns für eine Bildungstransformation weg von dem bisherigen Schulsystem ein. Ziel ist ein System, das stärker auf individualisierte Bildung und Durchmischung der Schüler*innenschaft setzt und in dem es möglich ist je nach Leistungsentwicklung die Hochschulreife nach 11, 12 oder 13 Jahren zu absolvieren.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Zum einen sollten wir weiterhin den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Saarland stärken. Ich befürworte außerdem Projekte, die die saarländischen Hochschulen und die Wirtschaft dabei unterstützen, Absolvent*innen Arbeitsplätze in der Region zu vermitteln. Außerdem setze ich mich dafür ein, dass Ausländer*innen besseren Zugang zu Bildung und dem Arbeitsmarkt erhalten. Ich finde auch, dass wir gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anwerben sollten.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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