Riesige Buntstifte stehen am Eingang einer Kindertagesstätte (Foto: picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram Steinberg)

Parteiencheck Bildung: Antworten im Wortlaut

  14.03.2022 | 06:00 Uhr

Der SR hat 18 zur Landtagswahl zugelassenen Parteien zum Thema Bildung folgende Fragen gestellt:

1. Kostenfreie Kitas:
Immer mehr Parteien haben sich zuletzt dafür ausgesprochen, dass die Kita-Gebühren komplett wegfallen sollen.

  • Wie soll das Ihrer Meinung nach umgesetzt werden: Sollen die Kita-Gebühren für alle Familien wegfallen oder sollen finanziell stärkere Familien weiter einen Teil zahlen?

2. Digitalisierung in Schulen: 
Auch im Saarland werden derzeit große Summen für eine bessere Digitalisierung der Schulen ausgegeben (auch mit Bundeshilfen). Aus den Schulen, von Schülerinnen und Eltern hören wir, dass etwa Tablets oder digitale Klassenzimmer auch aus technischen Gründen nicht optimal genutzt werden können. Es mangele auch an fehlendem IT-Knowhow in den Schulen.

  • Wie wollen Sie erreichen, dass die angeschafften Geräte bestmögliche Wirkung entfalten?
  • Sollen zusätzliche IT-Fachkräfte an Schulen eingesetzt werden?


Die Antworten der Parteien im Wortlaut wurden redaktionell nicht bearbeitet.



CDU:

1. Frühkindliche Bildung bedeutet für uns, den Kindern vom ersten Tag an alle Lebenschancen zu eröffnen, sie individuell zu fördern und bestmöglich auf die nächsten Lebensabschnitte vorzubereiten. Kinderbetreuung ist aber nicht nur eine Qualitätsfrage, sie muss vor allem auch bezahlbar sein. Die CDU-geführte Landesregierung hat daher die Halbierung der Elternbeiträge für die Kita-Betreuung bis 2022 auf den Weg gebracht und somit bereits für eine Entlastung der Familien gesorgt.

Unser Ziel ist hier die vollständige Abschaffung der Kita-Beiträge. Neben der Beitragsfreiheit haben für uns die pädagogische Qualität und die Verlässlichkeit in der Kinderbetreuung höchste Priorität; dies gilt insbesondere für die Betreuung in den Randzeiten, weil sich die tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Praxis beweisen muss.

2. Damit digitale Endgeräte sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden, braucht es neben der Technik vor allem auch fachspezifische Inhalte für alle Jahrgangsstufen, die als Beispiele für digital-gestützten Unterricht dienen. Aktuell wird von Seiten des Bildungsministeriums der Schwerpunkt auf die Bereitstellung der Technik gelegt. Hier muss aber dringend der Fokus auf einen guten digital unterstützten Unterricht gerichtet werden. Daher werden wir die Lehrpläne hinsichtlich der Digitalisierung überarbeiten und den Schulen klare Ziele für ihren Unterricht definieren. Wir fordern daher eine Erweiterung des DigitalPakts Schule.

Lehrkräfte müssen über eine Vielzahl an inhaltlichen Angeboten für digital gestütztes Unterrichten verfügen, um die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernprozess begleiten zu können; dafür müssen sie gezielt und kontinuierlich weitergebildet werden. Wir werden daher ein ganzheitliches Mentoring-Konzept entwickeln, das fachspezifische und fächerübergreifende Weiterbildungsangebote zur Verfügung stellt. Die Weiterbildungsangebote widmen sich sämtlichen Themen rund um digitale Medien im Unterricht und können unabhängig von Ort und Zeit genutzt werden; hinzu kommt ein pädagogisches und technologisches Tutoring der Lehrkräfte beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht.

Die hochwertige Umsetzung guter didaktischer Konzepte hängt von der Zeit jeder einzelnen Lehrkraft ab, die für die Förderung individueller Schülerkompetenzen zur Verfügung steht. Hierzu braucht es gut ausgebildete Lehrkräfte. In den neuen Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Hochschulen haben wir die Lehrerbildung bereits stärker berücksichtigt; wir werden jedoch die Zulassungszahlen für Lehramtsstudierende noch einmal mit den Bedarfen in den Schulen abgleichen. Der Ausbau des Grundschullehramt-Studiums und ein Studiengang für das Lehramt an Förderschulen sind unser Ziel.

Die CDU Saar hat mit der Qualitätsoffensive Q+ ein umfassendes Konzept vorgestellt, welches das Lehrpersonal und die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die aktuellen Herausforderungen vorbereitet. Mit mehr Qualität, mehr Zeit und mehr Profil stellen wir unser Bildungssystem zukunftsfest auf.

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SPD:

1. Als SPD arbeiten wir für beste Bildung von Anfang an. Nach unserer Überzeugung muss Bildung für alle beitragsfrei werden, und zwar von der Kita bis zum Meister oder Master. Deshalb haben wir in der vergangenen Legislaturperiode die Elternbeiträge halbiert und deshalb werden wir diese in den kommenden Jahren ganz abschaffen. Gleichzeitig investieren wir weiter in die Qualität. Damit verbessern wir die Bildungschancen für alle und erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

2. Medienbildung ist in einem digital gestützten Unterricht die Grundvoraussetzung und muss zur Selbstverständlichkeit von Pädagogik, Didaktik und Erziehung werden. Die medienpädagogische Grundbildung werden wir daher als verpflichtenden Teil der Aus- und Fortbildung des frühkindlichen, schulischen und außerschulischen pädagogischen Personals einführen. In Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes, unseren Studienseminaren, dem Landesseminar und dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien die medienpädagogische Grundbildung werden wir dadurch einen kompetenten und verantwortlichen Einsatz digitaler Medien durch unsere Pädagog:innen über alle Bildungswege hinweg sicherstellen.

Damit sich Lehrer:innen auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können, bauen wir gemeinsam mit den Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken die Kompetenzzentren für Wartung, Support und Administration (KOMSA) weiter aus. Gemeinsam mit den Schulträger:innen prüfen wir, wie wir technische Infrastruktur und pädagogische Herausforderungen in den Kompetenzzentren zusammenbringen können.

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Linke:

1. Wir haben schon im Jahr 2015 in unserem Wahlprogramm festgeschrieben, dass Kitas gebührenfrei sein sollten. Andere sind der Forderung später gefolgt – umgesetzt ist sie bisher nicht. Trotz mittlerweile reduzierter Elternbeiträge ist die Ganztagsbetreuung im frühkindlichen Bereich immer noch zu teuer. Deshalb müssen Kitas endlich komplett kostenlos werden, um Eltern zu entlasten – so wie in Rheinland-Pfalz seit Jahren schon. Der Abwanderung von Familien dorthin muss entgegengewirkt werden. Das ist ein Stück Armutsbekämpfung – dafür werden wir nach wie vor im Sinne der Kinder eintreten.

2. Die digitale Infrastruktur an unseren Schulen hinkt der Entwicklung hinterher – von einer Anbindung an das Glasfasernetz ganz zu schweigen. Internet-Recherche, die Vermittlung von Lerninhalten über Online-Angebote und der kritische Umgang auch mit Online-Medien gehört heute zum Unterricht dazu. Es reicht eben nicht, gerade Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien ein Tablet in die Hand zu drücken und sie damit zu Hause ohne Internet und Betreuung alleine zu lassen. Das hat mit gleichen Chancen nichts zu tun.

Ein durchdachtes, innovatives Digitalisierungskonzept, das im Dialog mit Expertinnen und Experten sowie den Lehrkräften (und nicht über deren Köpfe hinweg) erarbeitet wird, ist notwendig – will sagen: mit pädagogischer Begleitung, weiterentwickelt in den Lehrplänen und datenschutzkonform sowie rechtssicher.

Wir wollen

  • ein pädagogisches Konzept zu digitalem Unterricht, mit klaren Zielvorgaben und einer Anpassung der Lehrpläne – gekoppelt mit entsprechenden Fortbildungen.
  • an allen Schulen flächendeckend schnelle Internetverbindungen.
  • landesweite Regelungen dafür, wer in den Schulen für die Wartung und den technischen Support zuständig ist, verbunden mit einem festen Stunden-Deputat für diese wichtige Aufgabe.
  • bessere Voraussetzungen für IT-Fachkräfte an Schulen.
  • die Digitalisierung in der Lehreraus- und -weiterbildung verankern.
  • digitale Medienbildung als Querschnittsaufgabe auf den Weg bringen.
  • ausreichend freies Internet-Datenvolumen, Infrastruktur, freie Rückzugsräume zum ungestörten Lernen und weitere Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler.

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AfD:

1. Kostenfreie Kitas wären sehr wünschenswert, dennoch ist ein anderer Punkt zunächst dringender: Damit unsere Kinder die notwendige Zuwendung erfahren, sollte zuallererst der Betreuungsschlüssel verbessert werden. Insbesondere bei den unter Dreijährigen muss die sichere Bindung im Vordergrund stehen. Dies kann nur durch intensiven Kontakt zu wenigen festen Bezugspersonen gelingen. Erzieherinnen und Erzieher würden mit weiteren Kollegen an ihrer Seite zudem in ihrer wichtigen Arbeit entlastet.

Aber auch die Familien selbst dürfen nicht unberücksichtigt bleiben: Die AfD fordert 500 Euro Landeserziehungsgeld im Monat für alle ein- und zweijährigen Kinder, die in der Familie betreut werden.

2. Auch hier müssen zahllose Versäumnisse der Vergangenheit berichtigt werden. Neben der nötigen Technik-Ausstattung sind verbindliche Kriterien für Rahmenlehrpläne und schulinterne Curricula nötig. Sie müssen festlegen, wie sich digitale Medien innerhalb des Lehr-Lern-Prozesses didaktisch-methodisch und altersgerecht sinnvoll sowie datenschutzkonform einsetzen lassen.

Derzeit mangelt es, wie beschrieben, aber auch an Lehrkräften, die IT-fit sind. Hier müssen Fortbildungsmaßnahmen und entsprechende Angebote im Studium ansetzen. Wichtig: Grundlegende Kulturtechniken wie Lesen, Rechnen und Schreiben dürfen nicht zu kurz kommen. Die ersten vier Schuljahre sollten daher vorwiegend digitalfreie Räume sein.

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Grüne:

1. Alle profitieren von einem guten frühkindlichen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot. Ein breites Angebot an wohnortnahen Betreuungsplätzen, welches zeitlich auch auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern abgestimmt ist, stellt eine wichtige Voraussetzung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar und ist besonders hilfreich für Alleinerziehende. Zwar ist der Ausbau der Krippen- und Kindergartenplätze in den vergangenen Jahren vorangeschritten, aber immer noch gibt es zu wenig wohnortnahe Kitaplätze für alle Kinder.

Die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Kitaplätzen, die den vorhandenen Bedarf decken, ist teuer. Bis dies umgesetzt werden kann, sprechen wir uns für die Wiedereinführung der einkommensabhängigen Staffelung der Elternbeiträge aus. Eine vollständige Beitragsfreiheit würde aus unserer Sicht zum jetzigen Zeitpunkt zu Lasten der Qualität und des Personals gehen. Ziel muss es sein, den Betreuungsschlüssel weiter abzusenken und die Qualität weiter zu erhöhen. Langfristig wollen wir die Kitas gebührenfrei machen.

2. Die Digitalisierung nimmt im Alltags- und Berufsleben eine immer größere Rolle ein. Informatikunterricht sollte in den Schulen künftig verpflichtend angeboten werden. Die nähere Ausgestaltung, ob als eigenes Fach oder in einem anderen Modell, wird zu prüfen sein. Die Lehrpläne aller Fächer sind hinsichtlich des Einzugs der Digitalisierung zu überarbeiten.

Eine digitale Schule erfordert auch einen erheblichen technischen Wartungsaufwand. Digitaler Unterricht darf nicht an anfälliger oder nicht regelmäßig gewarteter Technik scheitern. Daher ist es zwingend erforderlich, die benötigten IT-Fachkräfte vorzuhalten. Schulungen sollen das Lehrpersonal über die vielfältigen Möglichkeiten Tablets im Unterricht einzusetzen sensibilisieren.

Wir GRÜNE wollen die digitale Teilhabe für alle Bürger*innen und Schüler*innen chancengerecht und gleichermaßen sichern. Der Zugang und die Nutzung des Internets müssen daher zum soziokulturellen Existenzminimum gerechnet werden. Mittelfristig muss es für jeden möglich sein, zeit- und ortsunabhängig das Internet zu nutzen.

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FDP:

1. Wir wollen eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung garantieren, vor allem den Betreuungsschlüssel deutlich erhöhen. Unser Fokus liegt auf der Qualität, Kostenfreiheit ist nicht für alle Familien der entscheidende Faktor.

2. Wir wollen Bildung im Saarland den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts anpassen. Dafür setzen wir auf eine vollständige Versorgung aller Schulen mit Glasfaser, die Ausstattung mit moderner Hardund Software für den Unterricht sowie die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften zur Nutzung der Chancen, die in der digitalisierten Bildung liegen. Die Programme sollen durch ein Qualitätssiegel geprüft werden, um ein vergleichbares Niveau und leichte Übergänge zu ermöglichen. Die Lernplattformen sollen durch Gamification, Foren für Schülerfragen und Lehrvideos zu echten Lernwelten weiterentwickelt werden.

Außerdem sollen an den Schulen IT-Kräfte für die Wartung der Geräte zur Verfügung stehen. Die FDP hat sich für die Umsetzung des Digitalpakts eingesetzt. Das Land muss die bürokratischen Hürden beim Abruf der Mittel auf Landesebene abbauen. Digitalisierung der Bildung kann nur mit der geeigneten Infrastruktur gelingen, ansonsten gerät sie zur Symbolpolitik. Wir wollen mit einem Sicherheitszertifikat sicherstellen, dass die Daten der Schüler vor Missbrauch geschützt werden. Die Geräte speichern sensible Daten über die Schüler und verfügen in der Regel über einen GPS-Sensor. Dadurch hat der Staat Zugriff auf eine ganze Generation und deren Bewegungsprofile. Hiervon darf er keinen Gebrauch machen.

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Familien-Partei:

1. Innerhalb des jetzigen staatlichen Betreuungssystems sind die Kita-Plätze/Krippen-Plätze kostenfrei anzubieten. Die Gesellschaft muss sich für Kinder entscheiden und entscheiden können zur Stärkung unserer Sozialsysteme. Diese entwickeln Mehrwerte für alle. Daher sind auch die Kosten der Kitabetreuung von der Gemeinschaft zu tragen.

2. Mehr denn je fordert die Familien-Partei an den Schulen die Vermittlung von IT-Fitness und Medienkompetenz. Dazu braucht es einen Lehrplan, ausgebildete Lehrkräfte und eine moderne IT-Infrastruktur an den Schulen. Der Erfolg der Digitalisierung unserer Gesellschaft beginnt hier. Dazu ist die Versorgung mit Tablets aktuell eine Maßnahme zwischen Aktionismus und richtigem Einstieg in die Digitalisierung der Schulen.

Und um nicht falsch verstanden zu werden: es geht uns nicht um einen Umstieg auf ausschließlich digitales Lernen. Das analoge Leben mit all seiner bewussten Langsamkeit und Wertevermittlung steht für uns nach wie vor im Vordergrund einer ganzheitlichen Schulbildung. Es geht uns aber um eine zukunftsfähige Ergänzung.

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Freie Wähler:

1. Die Entwicklung von Persönlichkeit, sozialer Kompetenz, Selbstwertgefühl und der Fähigkeit zum eigenständigen Handeln sind neben bestmöglicher Bildung von elementarer Bedeutung für die Entwicklung unserer Kinder.

Frühkindliche Bildung ist hierbei besonders wichtig. Sie wirkt sich positiv auf die zukünftigen Bildungs- und Lernprozesse unserer Kinder aus und trägt maßgeblich dazu bei, Chancengleichheit zu schaffen. In den ersten Lebensjahren bis zum Grundschuleintritt wird die Basis für die Entwicklungs- und Bildungschancen unserer Kinder gelegt.

Tatsächliche Chancengleichheit ist zudem ein wichtiger Teil sozialer Gerechtigkeit. Wir setzen uns deshalb für eine Bildungspolitik ein, bei der alle Kinder unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern ihre Lebenstüchtigkeit und ihre Fertigkeiten ausbilden können. Die Sicherung kostenfreier Kinderbetreuung und Bildung ist eine unserer zentralen Forderungen. Eine Differenzierung nach den Einkommensverhältnissen halten wir dabei für nicht sinnvoll. Der hierfür erforderliche Verwaltungsaufwand würde vermutlich dauerhaft höhere Kosten verursachen als an Einnahmen generieren.

2. Die Digitalisierung an den Schulen und Hochschulen muss vorangetrieben werden. Insbesondere ist es notwendig, dies besser zu strukturieren. Es macht z.B. wenig Sinn, Laptops für eine Schule anzuschaffen, solange das Netzwerk der Schule für eine solche Nutzung und Auslastung nicht ausreicht.

Deshalb sollen in den nächsten fünf Jahren alle Schulen an das Gigabitnetz angeschlossen werden. Gleichzeitig sollten für alle Schüler schuleigene Mobilgeräte zum Lernen und Arbeiten zur Verfügung stehen. Hierzu sollten eigene IT-Stellen an den Ausbildungsstätten und Schulen ausgewiesen werden.

Einen ausgebildeten Lehrer zum IT-Beauftragten zu ernennen genügt nicht und bindet Arbeitskraft an der falschen Stelle. Dabei sollte die Digitalisierung gerade im schulischen Bereich nicht als Selbstweck verstanden werden, sondern kriteriengeleitet umgesetzt und digitale Technologien und Medien im Bildungskontext fortwährend auf ihre Wirkung evaluiert werden. 

Die vergangenen zwei Jahre haben uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass sowohl das Bildungssystem als auch die meisten Bildungseinrichtungen nicht zeitgemäß organisiert sind. Unterrichtsausfälle und nicht bedarfsgerechter Digitalunterricht haben bei vielen Kindern und Jugendlichen tiefe Spuren hinterlassen, insbesondere bei jenen, die es auch zuvor schon schwerer hatten. Punktuelle Unterstützung und Nachhilfe alleine werden nicht ausreichen, um die entstandenen Defizite zu beheben. Wir möchten betroffenen Kindern und Jugendlichen mit multiprofessionellen Teams bestehend u.a. aus Lehrkräften, Psychologen und Schulsozialarbeitern helfen, Defizite ausgleichen um die Chancengleichheit wieder herzustellen und die psychische Gesundheit unserer Kinder nachhaltig schützen. 

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Die Basis:

1. Die Basis spricht sich für die Abschaffung der Kita-Gebühren aus. Die frühkindliche Bildung ist die wichtigste Entwicklungsstufe im Bildungsverlauf eines Menschen. Hier wird das Fundament für den Ausgleich sozialer Ungleichheiten und die Gleichstellung der finanziell schwächer gestellten Familien gelegt. dieBasis steht für eine gebührenfreie Garantie von Kitaplätzen für alle sozialen Schichten und einen Ausbau des Fachkräfte-Personals, um eine qualitative Betreuung zu gewährleisten.

2. Die Digitalisierung an Schulen ist in einen neuen kombinierten analog-digitalen Lern-Kontext einzubetten.  Hier muss das analoge Lernen mit Augenmerk auf Kompetenzen wie zwischenmenschliche Kommunikation, Toleranz und Diskursfähigkeit weiterhin Vorrang vor einer Digitalisierung und Individualisierung des Lernprozesses haben. Digitalisierung muss kompetent durch die entsprechenden Fachkräfte mit dem nötigen pädagogischen Fachwissen vermittelt werden. Es muss sich hier um Fachkräfte handeln, die das digitale Lernen pädagogisch vermitteln können und dabei die zwischenmenschliche Komponente nicht aus den Augen verlieren.

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Bunt.Saar:

1. bunt.saar kann sich beides vorstellen. Wichtiger als diese Finanzierungsfrage ist es jedoch, überhaupt einen Ausbau von Kitas mit kind- und bedarfsgerechter Ausstattung abzusichern inklusive des Aus- und Neubaus von Kitas gerechter abzusichern. Das wird ohne den Einsatz erheblicher öffentlicher Mittel nicht gehen –ob mit oder ohne Kita-Gebühren.

2. Digitalisierung bedeutet nicht nur die Ausstattung mit Hardware, sondern auch ein inhaltliches und pädagogisch abgesichertes, didaktisches Konzept des Einsatzes digitaler Möglichkeiten im Unterricht. Vorasussetzung eines solch als sinnvolle abgesicherten Einsatze ist jedoch ein breit entwickeltes IT-Knowhow in der Lehrerschaft und deren Unterstützung durcheine ausreichende Zahl an IT-Fachkräften als dienstleistender Teil der Kollegien.

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ÖDP:

1. In unserer Familienpolitik steht das Wohl der Kinder an erster Stelle. Wir definieren Familie modern, das heißt, wo Kinder sind, ist Familie, und das Wohl der Kinder ist ein Wert für die gesamte Gesellschaft. Wir widersprechen dabei der Vorstellung von „Eltern haften für ihre Kinder“ und sehen im Gegensatz dazu Kinder als Verantwortung und Gewinn für die Gemeinschaft. Daher ist es für uns entscheidend, dass für Kinder keine Gebühren anfallen, die wieder einmal nur Eltern / Erziehende belasten, also weder in der KiTa, im KiGa noch in der Schule.

Zugleich stehen wir für ein auch auf die Rente anzurechnendes Erziehungsgehalt, damit Erziehung zuhause ebenfalls unterstützt wird. Um das Wohl unserer Kinder in der (Familien-)Politik endlich zur Geltung zu bringen, fordern wir bei Wahlen übrigens ein Wahlrecht ab Geburt, das bis zum 16. Lebensjahr von den Erziehenden mit ausgeübt werden kann und dadurch der Generation Zukunft eine echte Stimme gibt.

2. Digitalisierung ist wichtig als ein Pfeiler moderner Kommunikation, dennoch sollte man dies auch mit Blick auf andere Fähigkeiten, das soziales Miteinander, Engagement in Vereinen und körperliche Betätigungen nicht übertreiben. Eine umfassende Investition in die schulische Infrastruktur ist dennoch dringend erforderlich, die betrifft jedoch nicht nur den IT-Bereich.

Leider ist auch unstrittig, dass das Saarland bei vielen modernen Technologien in den letzten Jahren immer weiter zurückgefallen ist. Hier muss eine umfassende Bildungsoffensive vom Kindergarten bis zu den Hochschulen im gesamtgesellschaftlichen Konsens geplant und umgesetzt werden. Dazu gehört auch eine umfassende Schulung des Lehrpersonals an Schulen in IT und anderen aktuellen Technologien. Dabei setzen wir auf eine breite Weiterbildung in den verschiedenen Schulfächern, damit moderne Techniken in jedem Fach genutzt werden können, und nicht auf einzelne IT-Projekte und Experten beschränkt bleiben.

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Die Humanisten:

1. Staatlich geförderte Bildung, darunter die Kita-Betreuung, sollte weitestgehend kostenlos sein, denn gute Bildung bedeutet Chancengleichheit. Die Kita-Betreuung legt hier einen wichtigen Grundstein in der frühkindlichen Entwicklung. Kinder, die durch vorschulische Einrichtungen gefördert wurden, haben nachweislich weniger Schwierigkeiten, die Lehrinhalte der ersten Klasse zu verstehen. Die Beteiligung finanziell stärkerer Familien sollte wie in anderen Bereichen auch über die progressive Einkommenssteuer sichergestellt werden.

2. Wir unterstützen die Forderung nach zusätzlichen IT-Personal. Lehrkräfte haben oft weder die Qualifikation noch Zeit, diese Funktion neben ihrer Lehrtätigkeit noch zusätzlich zu übernehmen.. Wir wollen daher für jede Schule eine eigene IT-Kraft einsetzen, die sich nur die Digitalisierung kümmert. Auch der Breitbandausbau und die Anbindung an das Glasfasernet ist wichtig, überhaupt die große Anzahl an Tablets gleichzeitig das WLan benutzen zu lassen. Eine Fortbildung der Lehrkräfte in Form eines Workshops in den Ferien sehen wir als angebracht, um die ganzen Möglichkeiten der Online-Schule Saar nutzen zu können.

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Die Partei:

1. Da Tobias Hans kurz nach der Geburt seiner Kinder eingefallen ist, dass die CDU entgegen ihrer Politik der letzten Jahrzehnte doch die Kita-Gebühren abschaffen sollte (aber natürlich nicht sofort, sondern erst nach der nächsten Wahl), sollten alle Familien, deren Einkommen mindestens so hoch wie die Pension eines Ministerpräsidenten a.D. ist, weiterhin Gebühren zahlen.

2. Ja, als Startausstattung bekommen sie einen Overheadprojektor, ein Faxgerät und ein Handbuch „Modem bedienen für Dummies“.

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Gesundheitsforschung:

1 + 2. Die Partei für Gesundheitsforschung ist eine Ein-Themen-Partei, deren einziges Ziel es ist, die Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten wie Krebs, Alzheimer und Parkinson bzw. für eine signifikante Verlängerung der gesunden Lebensspanne zu beschleunigen. Dafür sollen 10 Prozent des Staatshaushaltes zusätzlich in diesen Bereich investiert werden. Dieses Ziel will sie in Zusammenarbeit mit anderen Parteien erreichen. In alle anderen politischen Themen will sie sich nicht einmischen.

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SGV:

1. Wir plädieren für ein kostenfreies Kita Vorschuljahr.

2. Erhöhung der Qualifizierung des Lehrpersonals. Bessere Netze. Kleinere Klassen.

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Volt:

1. Die Kriterien zur Erlassung der Kita-Gebühren sollen ausgeweitet werden, sodass alle Haushalte von einer beitragsfreien Kita oder stark reduzierten Kita-Gebühren profitieren. Die Förderung frühkindlicher Entwicklung ist zu wichtig, als dass sie von den Finanzen des Elternhauses abhängig sein darf. Der Höchstsatz soll vom Land festgesetzt werden. Mittelfristig sollen Kita-Gebühren stufenweise abgebaut werden, sodass langfristig eine Beitragsfreiheit für alle Kinder über 3 Jahren erreicht wird.

2. Die Schulleitungen im Saarland bedürfen der Unterstützung durch geeignete, digitale Infrastrukturen, hierzu gehören bspw. Netzwerktechnik, gemeinsame Lehr- und Lernplattformen, Cyber-Security und die Versorgung mit digitalen Endgeräten.

Für Volt ist es wichtig, dass sich die Lehrkräfte auf die Förderung der Schüler*innen konzentrieren können, während sich IT-Fachpersonal um die digitale Infrastruktur kümmert. Die Lehrkräfte sollen an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, die einen sinnvollen Einsatz von digitalen Geräten schult. Das Land muss hier unterstützend einwirken, ohne die Autonomie der Schule einzuschränken.

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Die Piratenpartei und die Tierschutzpartei haben den SR-Fragebogen nicht beantwortet.


Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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