Jakob von Weizsäcker (SPD), künftiger Minister für Finanzen und Wissenschaft, aufgenommen bei der Vorstellung der neuen Landesregierung. (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

Jakob von Weizsäcker soll Finanzminister werden

Michael Schneider / Onlinefassung: Kasia Hummel   21.04.2022 | 19:41 Uhr

Am Donnerstag hat die designierte Ministerpräsidentin ihre Kandidaten für die wichtigsten politischen Ämter im Land präsentiert. Dabei sorgte vor allem ein Name für Überraschung: Jakob von Weizsäcker, zuvor Leiter der Grundsatzabteilung und Chefökonom im Bundesfinanzministerium, übernimmt das Finanzministerium.

Nach dem klaren Sieg der SPD bei der Landtagswahl hat die designierte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger am Donnerstag ihre Kandidaten für die wichtigsten politischen Ämter im Land vorgestellt.

Neben der künftigen Landtagspräsidentin Heike Becker sorgte noch ein weiterer Name für eine Überraschung: Zuletzt Leiter der Grundsatzabteilung und Chefökonom im Bundesfinanzministerium unter Olaf Scholz soll Jakob von Weizsäcker das Finanzministerium übernehmen.

Langjährige politische Erfahrung

Er muss sich erst noch zurechtfinden. Für Jakob von Weizsäcker ist alles hier unbekanntes Terrain. Doch der 52-Jährige betont: Er schätze die Grenznähe, habe sich bereits umgeschaut, Dibbelabbes probiert - ihm gefalle es hier.

Von Weizsäcker hat nicht nur einen klingenden politischen Familiennamen, sondern auch langjährige politische Erfahrung auf höchstem Niveau. Er war zuletzt als G20-Koordinator beschäftigt, davor als Chefvolkswirt bei der Bundesregierung sowie lange Jahre Europaabgeordneter in Brüssel.

Mann mit internationalen Kontakten

Ein Mann mit vielen internationalen Kontakten, der in Großbritannien, Frankreich, Amerika und Tadschikistan gelebt hat und beste Beziehungen pflegt. Aber wie ist es Anke Rehlinger gelungen, so jemanden für das Saarland zu gewinnen? Die SPD-Politikerin gibt sich bescheiden.

„Man muss der Wahrheit die Ehre geben: Über einen gemeinsamen Bekannten ist das Signal an mich herangetragen worden, dass Jakob von Weizsäcker sich vorstellen könnte, in Regierungsverantwortung einzutreten, wenn sich dafür eine Möglichkeit ergibt“, erklärt Rehlinger. Denn umgekehrt habe sie trotz der Bekanntschaft nicht als erstes daran gedacht, ihn zu fragen, ob er eine solche Aufgabe auch annehme.

Der Mann für die Finanzen

Die designierte Ministerpräsidentin macht deutlich, was sie vom Neuen erwartet: Er wisse am besten, wo in Brüssel und Berlin die Geldtöpfe stehen - dort soll er etwas fürs Saarland abzweigen. Von Weizsäcker allerdings dämpft die Erwartungen: Er habe zwar gute Kontakte, sei damit aber auch nicht der Einzige.

„Es gibt auch andere Bundesländer, es gibt andere Regionen in Europa, die auch große strukturelle Herausforderungen haben.“ Und da gehe es darum, in diesem Gesamtkonzert eine gute Lösung für das Saarland hinzubekommen, so von Weizsäcker.

"Perle des Saarlands"

Neben den Finanzen soll der Freiherr auch noch die Wissenschaft betreuen. Und selbst für die in den Semesterferien verwaiste Saar-Uni kann er Begeisterung aufbringen - sie sei eine Perle des Saarlands.

Für jemanden der Mathe, Physik, Informatik und Volkswirtschaft studiert hat, dürfte zumindest das Wissenschaftsministerium fast schon ein Heimspiel werden.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 21.04.2022 im SR Fernsehen berichtet.


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