Helm eines Bergmanns im Umkleideraum (Foto: dpa)

Das Ende des Bergbaus im Saarland

 

Am 30. Juni 2012 ist der Bergbau im Saarland offiziell zu Ende gegangen. Damit endete eine Ära, die das Saarland über 250 Jahre lang prägte.

Mit der endgültigen Stilllegung des Bergwerks Saar in Ensdorf ist der Bergbau im Saarland seit Mitte 2012 Geschichte. In den Jahren 2007 und 2008 hatte der Kohleabbau im Flöz Schwalbach des Bergwerks Saar zu mehreren schweren Erschütterungen geführt. Das Beben am 23. Februar 2008 bei Saarwellingen gilt sogar als das stärkste, jemals vom Bergbau ausgelöste Erdbeben. In der Folge wurde Mitte 2012 als Ende für den Saarbergbau festgelegt.

Der Bergbau prägte das Gesicht des Saarlandes über 250 Jahre. Schon im 18. Jahrhundert begann an der Saar der organisierte Abbau und es wurden erste Eisenwerke gegründet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert kam dann mit der Industrialisierung der Durchbruch. Die Anlagen wurden immer größer.

Erste Krisen in der Montanindustrie

Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen zunächst die Grubenanlagen wieder in Betrieb, schnell wurden auch wieder die Vorkriegsfördermengen erreicht. In den 50er Jahren übernahmen die Saarbergwerke den Betrieb der Gruben. Doch schon kurz nach der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik kam es zu ersten Krisen in der Montanindustrie.

Während die Kohlegruben durch die Montanunion bereits relativ gut im deutschen und französischen Markt verankert waren, bestand in der Eisen- und Stahlindustrie Modernisierungsbedarf. Dass die Eisenhütten im Saarland nach dem Krieg nicht demontiert worden waren und nun entsprechend veraltet, wirkte sich als Nachteil aus.

Kohlekrise in den 60ern

In den 60er Jahren wurde das Saarland voll von der Kohlekrise getroffen. Die Bedeutung der Kohle ging gegenüber anderen Energieträgern stark zurück. Hinzu kam Konkurrenz durch Importkohle. Als folge wurde die Fördermenge innerhalb weniger Jahre von 17 Millionen Tonnen auf zehn Millionen Tonnen pro Jahr reduziert. Außerdem wurden zunächst zwölf von 18 Gruben geschlossen. Die Zahl der Beschäftigten sank dadurch und durch den Einsatz moderner Technik in den verbliebenen Bergwerken um rund 40.000 Mann.

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja