Logo: SR Radiomuseum (Foto: SR)

Mit Mikroelektronik zum Überall-Radio

 


Im Jahr 1960 gelang im „Silicon Valley“ der die Welt verändernde Durchbruch: Die Erfindung der Silizium-Schaltkreise bringt die moderne Mikroelektronik hervor. Dass aus dieser Erfindung das am häufigsten produzierte Bauteil der Menschheitsgeschichte wird, dachte niemand. Gleichzeitig entstand auch die Idee, mehrere Transistoren auf einem “Fleck” zu konzentrieren und weitere elektronische Bauteile in einem integrierten Chip zusammen zu fassen.

Gordon Moore stellte schon 1965 die Behauptung auf, dass sich alle zwölf Monate die Anzahl der Transistoren auf einem Chip verdoppeln würden (Mooresches Gesetz). Ohne die tatsächliche Entwicklung voraussehen zu können, hat sich in weiteten Teilen die Voraussage von Moore erfüllt. Ohne die Miniaturisierung in der Mikroelektronik wären die gängigen elektronischen Geräte wie Laptops, Tablets, Smartphones oder Flatscreens nicht möglich.

Schon lange war es möglich, ein Radiogerät in der Größe eines Fingernagels herzustellen (radio on a chip). Die zur Bedienung nötige „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ muss allerdings durch Software bereitgestellt werden.

Stand 2022 hat Apple mit der Entwicklung des „M1 Chip“ fast 114 Milliarden Transistoren verbaut. In einem Pressetext verspricht Intel bis 2030 eine Billion Transistoren auf einem Chip herstellen zu können.


Rundfunkempfänger in Maggi-Flasche

Rundfunkempfänger in Maggi-Flasche (Foto: Museum für Kommunikation Frankfurt)

Das Radio war eines von 333 Exemplaren, die bei einem Preisausschreiben 1984 verlost wurden. Gesucht war ein kreativer Name für dieses Radio. Unterhaltungselektronik in Lebensmittelform war in den 1980er Jahren weit verbreitet, um Jugendliche als Zielgruppe zu erschließen. Maggi veröffentlichte im Rahmen der Kampagne mehrere Inserate mit Party-Thematik, unter anderem auch Party-Rezepte mit den neuen Fix-Produkten.

Leihgabe des Museums für Kommunikation Frankfurt


Software Defined Radio

Software Defined Radio (Foto: SR)

Unter Software Defined Radio (SDR) fasst man Konzepte für Hochfrequenz-Sender und -Empfänger zusammen, bei denen kleinere oder größere Anteile der Signalverarbeitung mit Software verwirklicht werden. Die Analogkomponente von SDR-Geräten kann ein Geradeausempfänger oder ein Überlagerungsempfänger (Superhet) sein. Vor allem Selektion und Modulation/Demodulation werden bei einem SDR mittels digitaler Signalverarbeitung (DSP) erreicht.

Der große Vorteil von Software Defined Radio besteht in der Flexibilität und den niedrigen Kosten bei der Erweiterung auf neue oder geänderte Übertragungsstandards durch Software-Upgrades.

Beim Saarländischen Rundfunk wurde SDR zur Überwachung unterschiedlicher Programme und Signalquellen eingesetzt, welche in bestimmten Zeitfenstern mittels Logfiles erfasst und dokumentiert wurden. Dies war eine günstige Methode mit nur einem Empfänger eine Vielzahl an Quellen zu kontrollieren.

Mittlerweile hat das “Live-Streaming” der Signalquellen mittels programmierbarer Übertragungsparameter mit Überwachung per SNMP den Einsatz von Software Defined Radio beim SR abgelöst.

SDR-Technik wird weiterhin sehr vielfältig in der Militärtechnik eingesetzt, da die Verschlüsselung der Signale per Software sehr einfach umzusetzen ist.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja