Adressen und Produktinformationen
Geographie und Meteorologie
Die Rheinebene wurde über viele Jahrhunderte geprägt: Mancherorts findet man Kieselsteine, die vor ewiger Zeit vom Rhein dorthin transportiert wurden. Diese Kiesel sorgen für einen guten Wasserabfluss und damit trockenen Boden – perfekt für den Safrananbau. Außerdem haben Überflutungen der Vergangenheit dafür gesorgt, dass an anderen Stellen die Erde sehr schwer und fruchtbar ist und damit zum Beispiel ideal für Sauerrüben.
Die Region Colmar bildet ein Mikroklima und ist perfekt für den Wein- und Safrananbau. Der Wind fällt an den Vogesen im Westen ab und steigt beim Schwarzwald wieder auf. Das vertreibt den Regen und sorgt für warme und trockene Sommer.
Touristische Informationen:
- www.visit.alsace/de
- www.massif-des-vosges.fr
Informationen zum Safran
Früh am Morgen läuft Marc Pfefen in gebückter Haltung über sein Safran-Feld nahe Colmar. Er muss schnell sein und noch vor Sonnenaufgang alle Safranblüten ernten. "Sobald die Blüte sich öffnet, leidet die Qualität des Safrans", erklärt er.
Eigentlich war Marc Pfefen Qualitätsmanager in der Lebensmittelindustrie. Mit 40 hat er den Job an den Nagel gehängt, um seinen Traum wahr zu machen. Als Safranbauer steht er in einer sehr alten Tradition: Bereits im Mittelalter haben Elsässer Safran angebaut, denn das Mikroklima rund um Colmar ist dafür genau richtig. Anfang des 19. Jahrhunderts ging diese Tradition jedoch verloren. Aber das ändert sich gerade - durch Menschen wie Marc Pfefen.
Direkt nach der Ernte zupft der Safranbauer mit Familie und Freunden die Safranfäden. Drei bis sechs Fäden können es pro Blüte sein. Zu Spitzenzeiten müssen sie bis zu 25-tausend Blüten am Tag verarbeiten. Anders als andere Krokusarten blüht Safran erst im Oktober.
Kontakt:
Marc Pfefen
34b, rue du Rhin
F-68320 Durrentzen
Telefon : +33 (0) 782 08 87 04
Email : Safranetoile@gmail.com
www.safranetoile.com
Koch Stéphane Fisch war einer der ersten, die den Safran von Marc Pfefen gekauft haben. Er hat die Anfänge mitbekommen und ist dem Safranbauern immer treu geblieben. Grund dafür sei die hohe Qualität des Safrans, so Stéphane Fisch.
Kontakt:
Restaurant Les Racines
rue d’Alspach
F-68000 Colmar
Telefon : +33 (0)3 89 41 09 01
www.restaurantlesracines.fr/de/
Informationen zur Sauerrübe
Die Sauerrübe, auf Elsässisch Sueri Ruewe, ist ein verkanntes Stiefkind unter den Gemüsen - sie ist fast vergessen oder wird als Futterrübe genutzt. "Einige unserer Arbeiter meinten: Das essen wir nicht, das ist für die Pferde!" Bauer Jean-Marie Frieh muss lachen, wenn er die Anekdote erzählt. Er und seine Familie leben in Holzwihr, sie sind vor allem Kohlbauern und stellen Sauerkraut her. Ein kleines Feld aber haben sie für die Sauerrübe reserviert.
In einer Jahreszeit, in der das regionale Angebot nicht so vielfältig ist, bringt das Wintergemüse Abwechslung in die Küche.
Haltbar gemacht werden die Sauerrüben durch Fermentation mit Salz. Luftdicht verschlossen, beginnen die Bakterien den Zucker in Milchsäure zu verwandeln. "Das wurde vor Urzeiten erfunden", sagt Jean-Marie Frieh. Und seine Frau Michelle ergänzt: "Wir hoffen, dass noch viele Menschen die Sauerrübe entdecken. Es wäre schade, wenn wir die letzten wären, die Sueri Ruewe essen."
Sauerkraut und Sauerrübenverkauf im Hofladen:
Ferme Frieh
51a, rue principale
F-68f320 Holtzwihr
Telefon : +33 (0) 3 89 47 48 57
www.choucroutefrieh.fr
Informationen zum Weinbau
Weinbau wie vor 100 Jahren - das ist für Christian Binner die Zukunft. Wer im Frühjahr in den Weinbergen nördlich von Colmar unterwegs ist, reibt sich erstaunt die Augen: Hier wird mit Pferden gepflügt, schwere Maschinen sind auf dem Weingut Binner tabu. "Wir wollen die Pflanzen so wenig wie möglich stören", erklärt Christian Binner.
Die Traubenlese erledigen er und seine Leute per Hand und das Maischen mit den Füßen - wie anno dazumal. So wollen sie das Maximum an Frucht, Farbe und Gerbstoff auspressen. "Außerdem spüren wir mit den Fußsohlen, was im Bottich vor sich geht."
Um möglichst die ganze Traube zu nutzen, stellt die Lebensgefährtin des Winzers, Michèle Ramponie, aus den Kernen Öl her. Anders als das herkömmliche geruch- und farblose Traubenkernöl, ist ihr kaltgepresstes Öl grün und schmeckt sogar nach der jeweiligen Traubensorte. Das alles ist zugleich romantisch und visionär. Doch Christian Binner weiß auch um den Preis eines solchen Anbaus: "Wir können nicht so gegenhalten wie konventionelle Weinbauern. Aber Missernten gehören zum Leben dazu, genauso wie die sehr guten Jahre."
Kontakt:
Weingut Binner
2, rue des Romains
F-68770 Ammerschwihr
Telefon: +33 (0) 3 89 78 23 20
Email: a-la-tienne@alsace-binner.com
www.alsace-binner.com
Beim Weingut Binner bekommt man auch die Pflegeprodukte „Miralla“ von Michèle Ramponi: ein Körperpeeling mit Traubenkernen, das Tonic und Aftershave „Schnapsig“ sowie das Serum Massageöl „Sirose“.