Wildschweinburger vom Grill
Kappes, Klöße, Kokosmilch: Wild Grillen
Sommerzeit ist Grill- und Schwenkzeit. Aber muss es immer Bratwurst und Schwenker sein? Wie wär's mal mit was Wildem auf dem Rost? Unser Reporter Christoph Borgans hat sich von einem Jäger und Naturschützer über die Vorteile von Wildfleisch aufklären lassen und mit ihm dann auch gleich noch einen Wildschweinburger grillt.
Sendung: Samstag 17.06.2023 11:00
Bei Wildgerichten denken viele an Hirschgulasch mit Spätzle oder Wildschweinbraten mit Klößen. Also eher deftige Herbstgerichte. Dabei gibt es Wild das ganze Jahr über. Und es muss auch nicht immer geschmorrt werden. Wildfleisch eignet sich zum Beispiel auch hervorragend zum Grillen.
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Kein Fleisch sei ethischer oder nachhaltiger als Wild, sagt Albrecht Trenz. Er ist Jäger und auch Umweltpädagoge. Reh und Wildschwein würden bis zum Schluss in freier Wildbahn leben und müssten ohnehin gejagt werden.
Eine App für Wildfleisch
Wer mehr Wild essen möchte, muss dabei aber natürlich nicht selbst zur Flinte greifen. Es gebe die so genannte Waldfleisch-App (waldfleisch.de). "Da kann der Jäger seine Produkte einstellen und der Kunde sieht dann regional im Umkreis von 20, 30 Kilometer, was im Moment aktuell an Angeboten da ist." Anbieter und Käufer müssen sich dann nur noch verabreden, wann und wo das Fleisch abgeholt wird.
Und dieses Angebot gibt es rund ums ganze Jahr. Zum Einen, weil beispielsweise Wildschweine das ganze Jahr über gejagt werden dürfen. Zum Anderen, weil einige Jäger das Wild auch eingefroren verkaufen - oft als fertig geschnittene Stücke wie Steaks und Gulasch. Aber es gibt auch ganze Keulen oder Rücken zur Weiterverarbeitung.
Welches Fleisch für Wild-Einsteiger?
Trenz bevorzugt persönlich Wildschwein. Das sei vielseitiger bei den Verarbeitungsmöglichkeiten. Wildschwein sei beispielsweise auch sehr gut als Schwenker geeignet. Am besten sei das Fleisch jüngerer Tiere. "Zum Beispiel die einjährigen Schweine, die man Überläufer nennt." Ihr Fleisch sei sehr zart und habe auch keinen strengen Wildgeschmack.
Auch Reh kann Trenz empfehlen. Rehe seien richtige Feinschmecker. "Die fressen wirklich nur die feinsten Sachen." Rehfleisch sei jedoch sehr mager.
Wer es lieber etwas deftiger mag, der sollte sich lieber an das Wildschwein halten. Egal welchen Teil man nimmt, es gibt immer einen entsprechenden Fettanteil im Fleisch.
Wildschwein-Burger
Zutaten Burger
100 gr Wildschwein-Hack pro Burger
Salz, Pfeffer (nach Geschmack)
Chiliflocken (nach Geschmack)
Burger-Brötchen
1 Esslöffel Butterschmalz
Pilze und/oder Gemüse nach Wahl (Zucchini, Aubergine, Paprika, Ruccola etc.)
1 Schuss Olivenöl
Zutaten Dipp
500 Gramm Magerquark
100 Gramm Naturjoghurt
1 Teelöffel Zitronensaft
Gartenkräuter wie Schnittlauch und Petersilie
Schalotten
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Wildschwein-Hack mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken würzen und intensiv durchmengen. Nun Hackbällchen formen, auf die Burgerpresse geben und flachdrücken. Die fertigen Patties auf Papierzuschnitte legen und im Tiefkühlschrank für zirka zehn Minuten anfrosten.
Wer seinen Burger gerne mit Gemüse isst: Zucchini, Aubergine, Pilze in Scheiben schneiden und mit Olivenöl beträufeln und mit Salz würzen. Das Gemüse auf dem Grill rundherum anrösten.
Die Wild-Patties in etwas Butterschmalz bei starker Hitze für zirka zwei Minuten anbraten.
Für den Dipp den Magerquark mit Joghurt und Zitronensaft vermengen. Fein gehackte Kräuter und Schalotte untermischen. Mit Salz und Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Die warmen Burgerbrötchen mit etwas Kräuterquark bestreichen, mit dem Fleisch und Gemüse belegen. Fertig ist der wilde Burger.
Weitere Wildgerichte für den Grill
Die Kochsendung "Kappes, Klöße, Kokosmilch" - immer samstags in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.