Mitglieder der letzten Generation aus dem Saarland (Foto: SR)

Was will die "Letzte Generation" im Saarland?

Moderation: Nadine Thielen / Onlinefassung: Lisa Huth   03.05.2023 | 11:01 Uhr

Die „Letzte Generation“ sorgt mit ihren Protestaktionen bundesweit für hitzige Diskussionen. Auch im Saarland gibt es seit einiger Zeit eine Gruppe der Organisation. Sie besteht aus rund 15 Mitgliedern. Wer sind sie und was sind ihre Ziele?

Die Aktionen der Klimaaktivisten der "Letzten Generation" werden überall diskutiert – in Talkshows, Leitartikeln, in den sozialen Medien. Die Mitglieder der Gruppierung kleben sich auf Straßen fest, organisieren Protestmärsche, stören so den Autoverkehr und ziehen regelmäßig auch den Unmut der Bevölkerung auf sich.

Maßnahmen, so sagen sie selbst, die angesichts des rasanten Klimawandels aber gerechtfertigt seien. Auch im Saarland gibt es seit einiger Zeit eine Gruppe der "Letzten Generation".

Audio

Was will die „Letzte Generation“ im Saarland?
Audio [SR 3, Peter Ring / Nadine Thielen, 03.05.2023, Länge: 03:53 Min.]
Was will die „Letzte Generation“ im Saarland?

Naturwissenschaftler, IT-Fachleute, Musiker, Psychologen

Die Saarlandgruppe der "Letzten Generation" hat sich im Winter gegründet. 15 Leute haben sich zur Gruppe zusammen getan. Von Beruf sind sie Naturwissenschaftler, IT-Fachleute, Musiker, Psychologen.

Für die meisten war es eher ein langer Weg bis zur "Letzten Generation". So erzählt Anton: "Ich habe mich seit Jahren schon für Umweltthemen interessiert, war viel auf Demos, habe viele Petitionen unterschrieben, alles Mögliche gemacht, Protestbriefe, E-Mails, Spenden noch und nöcher. Dann kam die 'Letzte Generation' und ich dachte: Das ist es, das klingt überzeugend und ich war sofort dabei."

Video

Video [aktueller bericht, 02.05.2023, Länge: 3:32 Min.]
Porträt der „Letzten Generation“ im Saarland

Das Bedürfnis, etwas zu tun

Auch Lisa hat sich der "Letzten Generation" angeschlossen, "weil ich dieses Ungleichgewicht nicht mehr ausgehalten habe, dass ich einerseits jeden Tag darüber nachdenke, was um uns herum passiert und auf der anderen Seite mein Leben ganz normal weiter lebe, als wäre nichts. Ich hatte das dringende Bedürfnis, es wenigstens zu versuchen, aktiv zu werden."

Erste Aktion im Februar

Aktiv wurde die Gruppe erstmals im Februar. Da blockierten die Klimaaktivisten den Verkehr an der A 620 in Höhe Malstatter Brücke. Solche Aktionen führen meist zu Wut und Ablehnung bei den Bürgern. Den Aktivisten ist das klar, sie sehen dennoch keinen anderen Weg, um Bewegung in die Politik zu bringen.

Auf der Suche nach Mitstreitern

Dafür suchen sie Mitstreiter - etwa über Infoabende. Da erklären sie ihr Tun und hoffen auf Zustimmung. Einigen Besuchern gehen die Aktionen zu weit, damit schade man dem Ziel Klimaschutz.

Es gibt aber auch Zustimmung. Kritische Fragen sind den Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten erwünscht. "Da freuen wir uns auch drüber, dann kommt man in einen Diskurs und wird angeregt zum Denken", meint Anton.

Das sind ihre Ziele

Ihnen sei es wichtig zu zeigen, "dass wir keine radikalen Klima-Idioten sind, sondern einfach ganz normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft." Für die Klima-Aktivistin Sarah ist derzeit die Konzentration auf Berlin wichtig: "Wir wollen da eine Menge Druck ausüben. So dass die Politik ihre beschlossenen Gesetze auch umsetzt und sich daran hält."

Aber auch die saarländische Klimapolitik ist Thema bei der Landesgruppe der "Letzten Generation". Vom saarländischen Klimaschutzgesetz versprechen sich die Aktivisten nicht viel. Es komme spät und tauge nicht dazu, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

Eure Meinung ist gefragt

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Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 03.05.2023 auf SR 2 KulturRadio.

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