Weiter Ärger um Saarbrücker "Pavillon"
Nahe der Saarbrücker Innenstadt gibt es einen Ort, an dem sich Menschen vom Rand der Gesellschaft mit Alkohol- und Drogenproblemen aufhalten können. Der sogenannte "Pavillon" sorgt schon seit seiner Einführung vor acht Jahren für Probleme in der Nachbarschaft. Dieses Jahr hat die Stadt ihn mit Sozialarbeitern und einem Security Dienst ausgestattet. Letzterer wurde vor wenigen Monaten auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Seitdem häufen sich an der Ecke Johannisstraße / Richard-Wagner-Straße wieder kriminelle Aktivitäten.
Der Saarbrücker Pavillon: Ein Ort, an dem sich eigentlich sogenannte Randständige aufhalten können. Das sind Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt mehr in der Innenstadt als zuhause in der Wohnung haben. Manche sind auch obdachlos, die meisten haben Alkohol- oder Drogenprobleme. Genau das nutzen Drogendealer dort aus - und mit ihnen ziehe Gewalt in den Pavillon und die Nachbarschaft ein, berichten Anwohner. Auch unter den Randständigen der Stadt hat der Pavillon einen schlechten Ruf. Vielen ist es dort zu gefährlich.
Wachdienst sollte für Ordnung sorgen
Anfang des Jahres waren die Zustände noch schlimmer. Da haben die Anwohnerinnen und Anwohner von regelrechten Gangschlachten in ihrer Straße erzählt. Mit der Aufwertung des Pavillons hat die Stadt Saarbrücken auch einen ganztägigen Wachdienst vor Ort installiert. Dadurch sind die Dealer weggeblieben.
Allerdings haben sich die eigentlichen Besucher überwacht gefühlt und haben sich auch einen anderen Ort gesucht. Momentan ist der Wachdienst nur noch eine Stunde pro Tag vor Ort. Um aus dieser Zwickmühle rauszukommen, will der Sozialdezernent von Saarbrücken, Tobias Raab, mit den Zeiten experimentieren: "Wir müssen schauen, wie viel Präsenz durch den Sicherheitsdienst möglich ist, damit die Leute ihn auch in Anspruch nehmen."
Kein Brennpunkt für die Polizei
Der Sicherheitsdienst könne aber auch nur das städtische Hausrecht auf der kleinen Pavillon-Anlage durchsetzen. Wenn die Dealer ihre Drogen zum Beispiel vor dem Eingang verkaufen, darf auch der Wachdienst nicht mehr eingreifen. Die Stadt sieht hier die Polizei in der Pflicht. Für die ist der Pavillon momentan kein Brennpunkt.
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Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Nachmittag vom 15.11.2023 berichtet.