Wasserfalltaufe in Zweibrücken (Foto: SR/Sarah Sassou)

Wasserfalltaufe in Zweibrücken

Reporterin: Sarah Sassou/Onlinefassung: Corinna Kern   26.06.2023 | 14:42 Uhr

Evangelische Kirchengemeinden aus ganz Deutschland haben sich für die Taufen am Johannistag besondere Aktionen einfallen lassen. Benannt nach Johannes dem Täufer lassen an diesem Tag viele Eltern ihre Kinder taufen. So wurden in Zweibrücken die Täuflinge unter einem Wasserfall getauft.

Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, weil sie keine Kirchensteuer zahlen möchten oder Moralvorstellungen haben, die sich nicht mit denen der Kirche decken. Den Johannistag am 24. Juni hatte die Evangelische Kirche Deutschland daher zum Anlass genommen, um mit besonderen Aktionen Menschen einzuladen, das Sakrament der Taufe zu begehen, um so Teil der Kirche zu werden.

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Taufe unter dem Wasserfall in Zweibrücken
Audio [SR 3, Sarah Sassou, 26.06.2023, Länge: 03:05 Min.]
Taufe unter dem Wasserfall in Zweibrücken

Für Familienpfarrerin Elisabeth Beck bedeutet der Johannistag mehr Arbeit. Denn an diesem Tag lassen viele Eltern ihre Kinder taufen. Und es gab zudem eine besondere Aktion: eine Wasserfalltaufe. Die Idee dazu sei von Eltern zweier älterer Kinder gekommen, die sich etwas besonders zur Taufe gewünscht hätten, sagt die Familienpfarrerin.

Am diesjährigen Johannistag hatten sich die Eltern von sieben Kindern für diese außergewöhnliche Art der Taufe entschieden. Das jüngste Kind war neun Monate, das Älteste fast sieben Jahre alt.

Getanzte Predigt mit Musik

Doch bevor es zum Wasserfall ging, wurden die neuen jungen Mitglieder erst in einer kleinen Kirche in Zweibrücken empfangen. Pfarrerin Beck begrüßt die Familien und ihre Gäste zunächst ganz klassisch von vor dem Altar.

Doch bereits bei der Predigt gab es kein reguläres Kirchenprogramm mehr. Statt der Predigt zu lauschen wurde gemeinsam zur Musik getanzt. Die Kinder und auch einige Erwachsene machten begeistert mit. Predigt mal anders.

Taufe unter dem Wasserfall

Zur eigentlichen Taufe ging es dann nach draußen in den Garten. Dort war eine Rinne in der Wiese ausgelegt - fast sieben Meter lang. An einem Ende war eine zwei Meter hohe Säule aufgestellt. Dekoriert war sie mit Laub und Tannenzweigen und erinnerte so an einen Baumstamm. Aus dem oberen Ende der Säule floss das Wasser dann in eine Rinne.

Atmosphäre eines Gartenfests

Nacheinander rief Elisabeth Beck die Täuflinge nach vorn und benetzte ihre Köpfe mit dem Wasser. Nachdem das Sakrament gespendet worden war, spielen die Kinder in der Wasserrinne, aus dem CD-Spieler kamen Kinderlieder und die Erwachsenen standen bei einem Becher Wasser zu einem Plausch zusammen.

Statt einer klassischen Taufe in der Kirche wirkte es ein bisschen wie ein Gartenfest. Zur Freude der Eltern der Täuflinge, die diese besondere Taufe sehr genossen hatten.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 26.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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