bedingungsloses Grundeinkommen (Foto: SR)

Was wäre, wenn wir das Bedingungslose Grundeinkommen hätten?

ARD Themenwoche ""#WIE LEBEN" - Bleibt alles anders?

mit Informationen von Karin Mayer   21.11.2020 | 12:30 Uhr

Ein Grundeinkommen für jeden, ohne Bedingungen – das könnte unser Leben verändern. Seit einigen Jahren setzen sich Vereine und Stiftungen dafür ein. Auch Vorstände großer Unternehmen gehören zu den Befürwortern eines bedingungslosen Grundeinkommens. Die politischen Parteien halten aber am Prinzip Lohn für Arbeit fest. In der ARD Themenwoche fragen wir: Was wäre, wenn es ein Grundeinkommen gäbe?

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ARD Themenwoche "#WIE LEBEN": Was wäre, wenn es ein Grundeinkommen gäbe?
Audio [SR 3, Karin Mayer, 21.11.2020, Länge: 02:51 Min.]
ARD Themenwoche "#WIE LEBEN": Was wäre, wenn es ein Grundeinkommen gäbe?

Weniger Armut - auch im Alter?

Für viele Menschen, die wenig oder gar kein Geld verdienen, könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen das Leben verbessern – besonders auch im AlterDenn gerade im Rentenalter fallen immer mehr Menschen, die beispielweise im Niedriglohnsektor oder in Teilzeit gearbeitet haben, auf Grundsicherungsniveau. Das bedeutet: knapp 450 Euro im Monat. Viel zu wenig, sagt Stefan Klein, Mitglied der Armutskonferenz im Saarland.

Mehr sinnvole Arbeit?

Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hingegen würden die Menschen möglicherweise freier werden, so Klein. Sie könnten sich entscheiden, eine sinnvolle Arbeit zu machen. Auch der Sozialarbeiter Jürgen Thiel engagiert sich in der Armutskonferenz. Er spricht sich dafür aus, Arbeit ganz neu zu denken - besonders in Zeiten der Digitalisierung, in der viele Jobs ohnehin wegfielen.

Finanzierbar und gerecht?

Sinnstiftende Arbeit und Wohlstand – das wollen auch Volkswirte wie Peter Bofinger. Ein Grundeinkommen lehnt er trotzdem ab. Er glaubt, dass Menschen auch einen Anreiz haben müssen, das Beste aus sich herauszuholen. Außerdem sei das bedingungslose Grundeinkommen noch nicht finanzierbar und zudem sei es auch eine Verteilungsfrage.

Keine Jobcenter mehr?

Aber man könnte ja auch viel Geld sparen, sagt Manfred Klasen von saarländischen Armutskonferenz. Man bräuchte doch keine Jobcenter mehr. Trotzdem soll es weiter Arbeitsvermittlung geben. Abschaffen könnte man mit einem bedingungslosen Grundeinkommen aber möglicherweise etwas anderes: die Armutskonferenz vielleicht?

Stefan Klein und Manfred Klasen sehen das anders: Sie glauben, nicht alle Armutsprobleme ließen sich mit einem Grundeinkommen aus der Welt schaffen.

Ein Thema in der "Region am Samstag" am 21.11.2020 auf SR 3 Saarlandwelle

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