Wie Merzigs Oberbürgermeister in die Zukunft blickt
Im Bundesvergleich sind die kommunalen Schulden im Saarland am höchsten. Für viele saarländische Bürgermeister und Oberbürgermeister ist es nicht einfach, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. In Merzig versucht man es dennoch.
Merzig – eine Kreisstadt im Norden des Saarlandes mit rund 30.000 Einwohnern – bekannt unter anderem für den Wolfspark und das Viezfest. Auch hier gibt es, wie in fast jeder saarländischen Kommune, klamme Kassen.
Enge finanzielle Spielräume
Die finanzielle Lage sei herausfordernd, sagt Oberbürgermeister Marcus Hoffeld. "Wir stellen fest, dass die finanziellen Spielräume, die wir haben, immer enger werden. Dass immer weniger Geld da ist, für immer mehr Wünsche."
Die pro Kopf-Verschuldung liegt in der Kreisstadt bei knapp 1.100 Euro. Damit sind einige Projekte und Wünsche rund um Merzig nicht umsetzbar. Welche das genau sind, die mangels Geld liegen bleiben, darüber will Hoffeld weniger sprechen.
Engagement von Vereinen und Unternehmen
Er betont lieber, dass es Kreisstadt es trotz klammer Kassen immer wieder gelinge, Wünsche zu erfüllen. Für Hoffeld ist es wichtig, auf das zu schauen, was geht und die Zuversicht nicht aufzugeben.
"Wir haben Investoren, die bereit sind, hier zu investieren. Wir haben Vereine, die mit uns kreative Ideen entwickeln. Wir haben Menschen, die mit anpacken. Und wir bemühen uns um Fördermittel." Sodass man am Ende des Tages sagen könne: "Auch wenn es uns nicht gut geht, schaffen wir relativ viel“, sagt Hoffeld.
Nackenschlag: SHG-Klinikum in Merzig
Ein großes Thema, dass zuletzt für viel Aufregung gesorgt hat, war das SHG-Klinikum in Merzig. Die Nachricht über dessen Insolvenz hat auch Oberbürgermeister Hoffeld getroffen und für viel Unruhe unter den Merzigern gesorgt. "In erster Linie habe ich an die Mitarbeiter gedacht. Im zweiten Schritt habe ich auch darüber nachgedacht, wie sieht es überhaupt mit der Gesundheitsversorgung in unserer Stadt aus", so der Oberbürgermeister.
Insolvenzplan verabschiedet
Auch mit Hilfe von städtischen Geldern konnte gewährleistet werden, dass das Klinikum weiterhin geöffnet ist. Am 21. März wurde der Insolvenzplan für das SHG Klinikum Merzig verabschiedet. Alle Gläubiger haben im Erörterungs- und Abstimmungstermin vor dem Amtsgericht Sulzbach zugestimmt.
Trotz dieser Nachricht sind solche Ereignisse, neben den klammen Kassen der Kommunen, oft Nackenschläge, die die Arbeit als Rathauschef nochmal erschweren. Zuversichtlich zu bleiben, falle dann nicht immer leicht.
Menschen eine Freude machen
Dennoch führt Hoffeld sein Amt gerne aus. "Wenn man dann feststellt, dass es Dinge gibt, mit denen man Menschen eine Freude machen kann, macht der Job unglaublich viel Spaß und genauso zuversichtlich mache ich diesen auch weiter.“ Denn viele engagierte Bürger sorgten immer wieder dafür, dass der Merziger Oberbürgermeister, trotz klammer Kassen, zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Thementag "Zuversicht trotz Zukunftsangst"
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 21.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.