Wunsch nach mehr Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Auf dem Podium des Gesundheitstages des Eurodistriktes SaarMoselle sitzen neben dem Vorsitzenden der LAG Hospiz Saarland Paul Herrlein, weitere Vertreter von beiden Seiten der Grenze. Es geht unter anderem um grenzüberschreitende Palliativpflege und Neurologie. Beide Bereiche des Gesundheitswesens waren bisher grenzüberschreitend kein Thema. Auf dem Gesundheitstag in Saarbrücken wurde der Grundstein dafür gelegt.

Weg zum grenzüberschreitend Gesundheitssystem

Für Jessica Nouguier vom Eurodistrikt sind das wichtige Themen, denn jede Woche würden sich bei der Kontaktstelle Bürger melden, "die nicht verstehen, warum das nicht geht. Sie wohnen in einem grenzüberschreitenden Lebensraum – für vieles geht es – für die Gesundheit nicht – das verstehen sie nicht, weil es für sie auch ein sehr persönliches Thema ist.

Ein wichtiges Thema für die Lothringer ist auch, so Antoine Sprenger vom Krankenhaus Marie-Madeleine in Forbach, dass französische Bürger aus der Grenzregion auch in Deutschland Spezialisten aufsuchen können.

Wenige Spezialisten in Frankreich

"In Frankreich gibt es praktisch keinen Augenarzt, keinen HNO, keine Rheumatologen. Es wäre gut, wenn man nach Deutschland gehen könnte. Es geht – wird aber nicht bezahlt", sagt Sprenger.

Philippe Voiry, Botschafter für grenzüberschreitende Fragen des Außenministeriums sehe viel Ungeduld, aber trotzdem Dynamik im Prozess hin zu einer besseren Zusammenarbeit. Die neu aufgekommene Dynamik erklärt sich auch dadurch: Im Januar wird fünf Jahre Aachener Vertrag gefeiert. Dabei geht es auch um Experimentieren an der Grenze. Paris und Berlin wollen dann etwas vorzeigen können.

Außerdem kommt hinzu, dass die Probleme auf beiden Seiten der Grenze, was das Gesundheitssystem betrifft, groß sind.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 20.09.2023 auf SR 3 Saarlandwelle