Ein Steingarten mit einer Tierskulptur  (Foto: Pixabay / CC0 Creative Commons)

Steingärten: Bequem, hässlich, illegal?

mit Informationen von Renate Wanninger und Katja Preißner   01.02.2019 | 07:13 Uhr

Die einen nennen sie liebevoll "Steingärten", die anderen verziehen das Gesicht und sagen "Gärten des Grauens"! Gemeint sind die Vorgärten, in denen man früher mal Rosen, Tulpen, Nelken und ein paar Bodendecker gesehen hat und die heute pflegeleicht mit Steinen in allen Grauschattierungen ausgestattet sind. Nicht nur Naturschutzverbänden sind sie ein Dorn im Auge.

Gärten machen Arbeit! Das ist häufig der Grund, weshalb sich Grundstücksbesitzer immer öfter Stein- oder Schottergärten zulegen.

Das Argument sei aber falsch, sagt Diplombiologe Ulf Soltau. Das Frei- und Sauberhalten dieser von Steigärten sei genauso aufwendig wie das Pflegen von grünen Vorgärten. Er kämpft deshalb gegen den Trend, Blumen und Wildpflanzen zugunsten von Steinen zu verbannen.

Saarländische Kommunen setzen auf Aufklärung

In der nordrhein-westfälischen Stadt Xanten sind Stein- und Schottergärten mittlerweile sogar verboten, aus ökologischen Gründen. Bürgermeister Thomas Görtz betont, dass blühende Gärten gegen das Insektensterben helfen können.

In Saarländischen Kommunen ist nach Auskunft des Städte- und Gemeindetags derzeit kein Verbot geplant. Städte wie Saarlouis, Merzig oder Saarbrücken erklärten gegenüber SR 3 Saarlandwelle, dass sie auf Aufklärung setzen. Im Landkreis St Wendel arbeitet man derzeit zudem an einer Broschüre, in der aufgeführt wird, wie man Steingärten möglichst naturschonend anlegen kann. Und auch der Neunkircher Landrat Sören Meng (SPD) will keine gesetzliche Regelung durchsetzen. Als Imker sei er zwar kein Fan von Steingärten, aber er könne gut verstehen, wenn vor allem ältere Menschen Bedenken wegen der Arbeit hätten, die begrünte Gärten nun mal machen.

Über dieses Thema wurde auch in SR 3-Guten Morgen am 01.02.19 berichtet.

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