Kommunen auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum
Die Städte und Gemeinden haben vielfach zu wenig Wohnraum, um Hilfsbedürftige und Geflüchtete unterzubringen. Die Kommunen im Saarland wenden sich deshalb immer wieder auch an private Vermieter, wenn es mit dem Wohnraum knapp wird.
Noch gibt es in St. Ingbert Platz, um hilfebedürftige Menschen unterzubringen. Deutsche wie Geflüchtete. Trotzdem hat die Stadt dazu aufgerufen, freien Wohnraum zu melden. Denn es geht um die Art der Unterkunft.
Die Wohnraumformen
Die Stadt unterscheidet mehrere Formen: sozialer Wohnraum, bezahlbarer Wohnraum und privater Wohnraum.
Sozialer Wohnraum
Sozialer Wohnraum ist für die Stadt beispielsweise eine Flüchtlingsunterkunft. Eine Unterkunft, die nicht für einen längerfristigen Aufenthalt vorgesehen ist, denn Ziel ist es, dass die Menschen in private, normale Wohnungen mit normalen Mietverträgen vermittelt werden.
Bezahlbarer Wohnraum
Viele der Betroffenen beziehen Bürgergeld und da gibt es eine Obergrenze für die Warmmiete. In St. Ingbert liegt sie für einen Zweipersonenhaushalt bei 450 Euro. Wenn die Warmmiete diesen Betrag nicht übersteigt, nennt die Stadt das "bezahlbaren Wohnraum."
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp
Dieser bezahlbare Wohnraum ist allerdings knapp in St. Ingbert. Nun gibt es zwar Vermieter, die so sozial eingestellt sind, dass sie ihren Wohnraum als bezahlbaren Wohnraum anbieten würden. Das Problem ist jedoch: Die Wohnungen sind nicht passend.
Die Wohnungen seien oftmals einfach zu groß und das wirke sich auch entsprechend auf die Heizkosten aus, sagt der Leiter des Geschäftsbereichs Soziales und Integration in St. Ingbert, Mike White. Damit würden solchen Wohnungen selbst bei geringer Miete das Bürgergeld-Limit überschreiten. White plädiert deshalb für mehr sozialen Wohnungsbau.
Die Lage in anderen Kommunen
Die Wohnungslage ist in den saarländischen Kommunen durchaus unterschiedlich. Während es in Neunkirchen ähnlich aussieht wie die in St. Ingbert, werden in Ottweiler aktuell vermehrt Wohnungen als bezahlbarer Wohnraum angeboten. Auch in St. Wendel gibt es zurzeit keine Not bei der Unterbringung von Hilfsbedürftige in Wohnungen. Aber die Stadtverwaltung befürchtet, dass das auf längere Sicht nicht mehr möglich sein könnte. Und in Merzig wird die Akquise von neuem Wohnraum immer schwieriger, denn der Wohnungsmarkt im Stadtgebiet ist angespannt.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 19.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle