Boom bei Gas- und Ölheizung

Große Nachfrage im Saarland nach neuen Gas- und Ölheizungen

Reporter: Laszlo Mura/Onlinefassung: Dagmar Scherer   26.10.2023 | 13:00 Uhr

Im Januar tritt das Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Dann dürfen in Neubauten nur Heizungen eingebaut werden, die mit 65 Prozent erneuerbaren Energien laufen. Für alle anderen Gebäude gibt es Übergangsfristen. Im Saarland gibt es derzeit einen Boom bei Gas- und Ölheizungen. Nach Angaben der Landesinnung für Heizungstechnik wurden bis September diesen Jahres schon rund 15.000 neue Anlagen installiert. Und die Auftragsbücher sind immer noch voll.

Die Heizungsmonteure im Saarland haben alle Hände voll zu tun. "Im Schnitt hatten wir immer eine Anlage pro Woche. Das hat sich verdreifacht", so ein Monteur aus Großrosseln. Seine Firma habe in diesem Jahr inzwischen schon weit über 100 Anlagen erstellt. Und so wie bei der Großrosselner Firma sieht es in vielen Heizungsbetriebe im Saarland aus. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind bis weit ins nächste Jahr gefüllt.

Lieferengpässe bei Kesseln

Wer jetzt eine neue Öl- oder Gasheizung in Auftrag gibt, der muss warten. Und nicht nur wegen der vielen Anfragen. Es gebe große Lieferengpässe, sagt Roman Salm von der Landesinnung für Heizungstechnik. Seit Mai, Juni diesen Jahres seien kaum Kessel im Öl- und Gasbereich zu bekommen, sagt er. "Das heißt: Wenn jetzt was kaputt ist, müssen wir es reparieren - auf Gedeih und Verderb.“

Gründe für den Ansturm

Salm hält den aktuellen Ansturm auf neue Öl- und Gasheizungen ein wenig für eine Überreaktion. "Viele Kunden wollen ihre Heizungen unbedingt schnell noch vor dem 1. Januar, an dem das Gebäudeenergiegesetz in Kraft tritt, austauschen, obwohl die alten noch funktionieren", sagt er. Dabei gelte dieser Stichtag für sie eigentlich gar nicht. "Der ist ja nur für Neubauten."

Und es gebe natürlich auch Kunden, die vorsorglich ihren Kessel erneuern wollen, obwohl der alte noch viele Jahre gute Dienste tun würde. "Wir versuchen den Kunden dann dahingehend zu beraten, dass er den Kessel möglichst erst raus schmeißt, wenn es auch Sinn macht", so Salm.

Da im Moment der Austausch älterer Anlagen noch mit Zuschüssen von bis zu 20 Prozent gefördert wird, rechnet die Innung für Heizungstechnik auch weiterhin mit einer hohen Nachfrage. „Die Kunden werden natürlich Druck machen, dass sie ihre Anlage die nächsten zwei Jahre noch umrüsten können, um diesen Zusatzbonus zu bekommen“, so Salm.


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Ein Thema in der "Region am Mittag" am 26.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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