Da ist ein junges Mädchen im Krankenhaus, weil es an PIMS (Coronafolgeerkrankung) erkrankt ist. (Foto: Felix Schneider/SR)

Und plötzlich schwebt das Kind in akuter Lebensgefahr

Steffani Balle   09.07.2021 | 06:00 Uhr

Es ist eine so neue wie tückische Krankheit: Pims. Vor allem bei Kindern kann eine oft symptomfreie Coronainfektion zu ernsten Spätfolgen führen. Die neunjährige Lili aus Saarbrücken stand sogar kurz vor einem Multiorganversagen.

PIMS steht für "Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome". Es ist eine Krankheit, bei der sich nach und nach alle Organe im Körper entzünden. Sie befällt fast ausschließlich Kinder nach einer Corona-Infektion.

Zum Glück sind nur sehr wenige Kinder betroffen: Deutschland-weit etwas mehr als 300 Kinder, im Saarland waren es bisher 13. Auf dem Winterberg Saarbrücken wurden acht Kinder mit PIMS behandelt, in der Uniklinik Homburg fünf, bei zwei weiteren kleinen Patienten war die Diagnose nicht eindeutig. Sechs der Kinder mussten intensiv- medizinisch behandelt werden, alle erkrankten Kinder sind mittlerweile genesen. Todesfälle im Zusammenhang mit PIMS gab es im Saarland nicht, teilt das Gesundheitsministerium auf SR- Anfrage mit.

Erste Symptome wie ein grippaler Infekt

Die Krankheit selbst wird nach Auskunft durch eine der behandelnden Ärztinnen oftmals erst spät erkannt, weil erste Symptome einem grippalen Infekt ähneln, mit Fieber, Appetitlosigkeit, Husten und Durchfall. Ausgelöst durch eine vorangegangene Corona- Infektion entwickeln die Patienten Antikörper, die sich gegen die eigenen Gewebezellen richten und nach und nach alle Organe angreifen. Das kann im schlimmsten Fall zu einem kompletten Organversagen führen. Nachgewiesen wird PIMS durch eine Blutuntersuchung im Labor.

Ein Thema in "Guten Morgen" am 09.07.2021 auf SR 3 Saarlandwelle

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja