Wege in die Pflege für Migrantinnen und Migranten
Mit dem Förderprogramm "Impuls" will die Diakonie im Saarland helfen, sich für eine Ausbildung im Pflegebereich zu qualifizieren. Das Programm richtet sich an Menschen, die aufgrund von mangelhaften Deutschkenntnissen oder abgebrochener Schulausbildung ansonsten keine Chance auf eine solche Ausbildung hätten. Und das Programm ist erfolgreich. Von den 100 Teilnehmern sind rund 80 im Pflegebereich geblieben.
In dem zwölfmonatigen „Impuls“-Lehrgangs gibt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Deutsch-Unterricht inklusive eines Katalogs an Fachbegriffen aus dem Bereich der Pflege. Auch pflegerische Grund-Tätigkeiten werden in dem Kurs in Theorie und Praxis vermittelt. Zusätzlich lernen die Absolventen in drei jeweils dreiwöchigen Praktika in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung die Arbeit auf Station kennen.
Nach dem Lehrgangs-Abschluss können die Absolventen dann eine Ausbildung zur Pflegehilfskraft aufnehmen. Das Programm wird durch den Bund durch Bildungsgutscheine gefördert, das Sozialministerium des Saarlandes beteiligt sich aktuell durch Bereitstellung von Mitteln aus dem Förderprogramm Frauen.
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Rund 100 Migrantinnen und Migranten haben „Impuls“ mittlerweile seit 2017 durchlaufen. Rund 80 von ihnen sind im Anschluss im Pflegeberich geblieben. Zurzeit findet der siebte Kurs statt.
Faustinas Traum wird Wirklichkeit
Eine der Teilnehmerinnen ist Faustina. Sie habe jetzt ihren Weg gefunden, sagt sie. Die 32-Jährige war vor vier Jahren nach Deutschland gekommen. In ihrer Heimat Ghana hat sie als Lehrerin gearbeitet, weil ihre Eltern das so von ihr verlangt hatten. Sie selbst habe aber schon von Kindheit an den Wunsch gehabt, als Krankenschwester zu arbeiten.
Aus Ghana hatte sie ein B1-Zertifikat in Deutsch mitgebracht. Für eine Ausbildung ist das zu wenig. Da brauchen Bewerber mindestens das B2-Level. Seit Oktober 2022 nimmt Faustina nun am "Impuls"-Lehrgang teil. Sie habe bereits sehr, sehr viel gelernt, sagt sie. Und sie will noch in diesem Jahr mit der Ausbildung dann beginnen.
Nour will Pflege-Fachkraft werden
Nour aus Syrien hat ihren „Impuls“-Lehrgang bereits abgeschlossen und macht nun eine Ausbildung als Pflege-Assistentin bei der Ökumenischen Sozialstation von Caritas und Diakonie in Saarbrücken-Burbach. Das erleichtert ihr jetzt auch das Lernen in der Berufsschule. Durch die Vorkenntnisse sowohl im fachlichen Bereich, als auch in der deutschen Sprache fällt der 24-Jährigen die Ausbildung jetzt nicht schwer.
Motiviert dazu ist sie schon lange. Wie Faustina wollte auch sie schon seit ihrer Kindheit im medizinischen Bereich arbeiten. Und die Praktika im Rahmen von "Impuls" haben sie darin weiter bestätigt. Wenn es jetzt mit der Ausbildung gut läuft, dann will Nour weiter machen und sich zur Pflege-Fachkraft ausbilden lassen.
Und wenn es mal Probleme geben sollte: Die Diakonie bleibt auch nach Abschluss eines Kurses weiterhin Ansprechpartnerin für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 17.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle
