Regeln für Blut- Stammzellen- und Organspender

Regeln für Blut-, Stammzellen- und Organspender

Steffani Balle/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   23.10.2023 | 09:20 Uhr

Auch über 60-Jährige dürfen nun Blut spenden. Der Gesetzgeber hat die Vorgaben für die Blutspende geändert. Nicht mehr das Alter, sondern der Gesundheitszustand ist jetzt entscheidend. Doch die Bereitschaft, überhaupt eine Spende zu leisten, lässt in der Bevölkerung immer mehr nach - vor allem bei den Jüngeren.

Blutspenden bis ins hohe Alter möglich

Wer fit ist, darf Blut spenden - auch wenn er über 60 ist. Anders als bei den Stammzellen, ändert sich an der Struktur der Blutzellen nämlich im Laufe des Lebens nichts: Sie bleiben immer gleich und werden innerhalb von drei bis vier Monaten nachgebildet. Eine Blutspende begünstige sogar die Blut- Erneuerung, sagt Alexander Patek, der Leiter der Blutspende-Zentrale auf dem Winterberg.

Blutspende-Bereitschaft drastisch zurück gegangen

Blutkonserven (Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius)

Diesen Booster für die Blutbildung nehmen allerdings immer weniger Menschen wahr. Waren es im Jahr 2019 noch über 20.000 Blutspenden in der Blutspende-Zentrale des Winterbergs, gab es 2022 nur noch rund 13.000 Blutspenden.

Vor allem bei den Jüngeren ist die Spendenbereitschaft eher bescheiden. Das bedauert Alexander Patek sehr, denn vor allem die jüngeren Menschen seien die eigentliche Zielgruppe für Blutspenden. Sie seien natürlich oft fitter und litten häufig nicht unter chronischen Erkrankungen wie die Senioren.

Tafel mit einem Pfeil und der Aufschrift "Blutspende". (Foto: dpa)

Um die Hürde für eine Blutspende so gering wie möglich zu machen, bietet die Spende-Zentrale nun auch die Möglichkeit, digital einen Termin zu vereinbaren. Auf der Website der Blutspende-Zentrale - www.blutspendezentrale-saarpfalz.de - gibt es einen Terminbuchungs-Button und das Ganze auch als App.

Regelung für die Stammzellen-Spende

Für die Stammzellenspende liegt die Altersgrenze bei 40 oder 45 Jahren, je nachdem, welche der Stiftungen die Speichelprobe potentieller Spender abnimmt. Stammzellen haben die Eigenschaft, sich schnell zu teilen und auch bei anderen Zellen eine Regeneration hervorzurufen oder kranke Zellen zu ersetzen.

Diese Fähigkeit nimmt im Laufe des Lebens allerdings ab und wer über 60 Jahre alt ist, bei dem arbeiten die Stammzellen so langsam, dass sie keine heilende Wirkung bei einem kranken Empfänger mehr haben würden.

Keine Altersbegrenzung bei Organ-Spenden

Ein Organspendeausweis (Foto: picture alliance/dpa/Daniel Maurer)

Bei der Organ-Spende wird jedes Organ einzeln daraufhin untersucht, ob es noch gesund ist und verpflanzt werden kann. Außerdem muss für eine Organspende das Einverständnis zur Organentnahme vorliegen.

Lebend-Spenden sind in Deutschland nur unter Angehörigen erlaubt oder unter Partnern, die ihre tiefe Verbundenheit nachweisen. Nieren beispielsweise sind die am häufigsten transplantierte Organe. Und der Bedarf ist enorm: Rund 8000 Menschen stehen Deutschlandweit auf der Warteliste für die Transplantation einer Niere, nur etwa jeder Zehnte davon bekommt auch eine neue Niere.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 23.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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