Gartentrend: Mediterrane Pflanzen

Der Trend geht zum mediterranen Garten

Moderation: Carmen Bachmann/Onlinefassung: Corinna Kern   25.08.2023 | 09:20 Uhr

Die sommerliche Hitze macht den heimischen Pflanzen im Garten zu schaffen. Viele setzen deshalb auf mediterrane Sträucher und Bäume, die besser mit den warmen Temperaturen auskommen. Die Gärtnerei Carroccia in Kleinblittersdorf-Sitterswald hat sich auf italienische Gehölze und Blumen spezialisiert.

Vor 30 Jahren begann Francesco Carroccia mit dem Import mediterraner Pflanzen aus seiner Heimat Italien. Mittlerweile arbeitet auch sein Sohn Marco Carroccia in der Gärtnerei mit. Die Gärtnerei hat sich auf mediterrane Pflanzen spezialisiert und ein entsprechend großes Sortiment zur Auswahl.

Robustere Pflanzen immer beliebter

Der Trend zum mediterranen Garten sei seit einigen Jahren zu bemerken, so Marco Carroccia. Besonders während Corona hätten die Menschen verstärkt ihren Garten umgestaltet und dann auch auf die robusteren Gehölze und Sträucher aus Italien zurückgegriffen.

Man wisse mittlerweile, welche Pflanzen im meist etwas kühleren Deutschland funktionieren und die Menschen würden sie auch immer häufiger in ihrer Umgebung sehen, sodass sich viele an die Pflanzen herantrauen.

Mediaterrane Pflanzen und Bäume

Die Gärtnerei in Kleinblittersdorf bezieht ihre Pflanzen weiterhin aus Italien. Aus der Toskana komme die Baumschulware, wie Olivenbäume und Zypressen und aus Sizilien beziehe der Betrieb die kleineren Pflanzen. Dazu zählen verschiedene Zitrusbäume, sowie Blühpflanzen, wie Oleander oder Bougainvillea, sagt der Gärtnermeister.

Anpflanzen im Frühjahr bis Sommer

Die größte Auswahl hat die Gärtnerei Mitte bis Ende April und im gesamten Mai. Denn das sei die beste Zeit, um die mediterranen Pflanzen zu setzen. So könnten die Bäume und Sträucher bereits anwachsen, bis es wirklich kalt werde. Prinzipiell könne auch noch im Sommer gepflanzt werden, dann müsse jedoch mehr gegossen werden, so Marco Carroccia.

Ob und wie viel Wasser die Pflanzen aus Italien benötigen, hänge davon ab, wo sie gepflanzt seien. "Alles was ausgepflanzt ist, wie Olive, Feige, Palme - wenn die richtig angewachsen sind - brauchen sie kein Wasser mehr", sagt Carroccia. Gleiches gelte für die Toskanazypresse. Diese benötige jedoch am Anfang sehr viel Wasser.

Standort entscheidend für Wasserverbrauch

Und auch der blühende Oleander brauche, wenn er angewachsen und ausgepflanzt ist, kein Wasser. Im Blumentopf sei das jedoch anders, denn da trockne der Boden genauso aus, wie bei heimischen Pflanzen auch.

Grundsätzlich mache Olivenbäume, Hanfpalmen und Feigenbäume die Hitze und Trockenheit wenig aus. Wer etwas speziellere Sorten mag, der könne auch Kakipflaume oder Maulbeere anpflanzen.

Viele winterharte mediterrane Sorten

Und vieles davon kann im Winter sogar draußen bleiben, sagt Marco Carroccia. "Wenn es sehr kalt wird – das ist kälter als Minus 10 Grad – dann sollte ein leichtes Vlies darüber gelegt werden." Die Ausnahme sind Zitruspflanzen, denn die werden nicht eingepflanzt, sondern bleiben in ihrem Kübel und freuen sich im Winter über ein geschütztes Plätzchen.

Wer viel Platz hat und gerne einen oder sogar mehrere Bäume in seinem Garten haben möchte, für den empfiehlt der Experte Toskanazypressen oder den sogenannten Schlafbaum – Albizia. Seinen Namen verdankt er der Eigenschaft, abends die Blätter zusammenzufalten. Und seine Blüten sehen aus wie rosafarbene Pinsel. Auch der rot-violette "Flieder des Südens" sorgt für Farbtupfer im Garten.

Zitronen und Feigen direkt vom Baum

Von vielen der mediterranen Pflanzen kann dann sogar profitiert werden, wenn sie Früchte tragen. Wer direkt vom Baum ernten und auch essen will, für den ist ein Feigen- oder Zitrusbaum ideal. Zitronen- und Limettenbäume tragen sogar mehrmals im Jahr Früchte.

Wer sich einen Olivenbaum gekauft hat, um später auch seine eigenen Oliven zu essen, der muss geduldig sein. Denn der Baum trägt nur alle zwei Jahre viele Früchte und die Ernte falle größer aus, wenn zwei Olivenbäume zusammen stehen, so Carroccia. „An sich ist es so, dass man die Oliven so vom Baum nicht essen kann. Man muss sie entweder ein Jahr in Salzwasser einlegen oder anklopfen und dann in Wasser einlegen, dass die Bitterstoffe rausgehen." Olivenbäume seien daher meistens als Zierde gedacht.

Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 25.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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