Baumpate in Breitfurt werden

Baumpatenschaften mit Ernteaussicht

Reporterin: Jil Kalmes / Onlinefassung: Rebecca Lambert   21.08.2023 | 09:30 Uhr

Zurück zur Natur und der Natur was zurückgeben - getreu diesem Motto gibt es inzwischen immer mehr saarländische Projekte. In Breitfurt beispielsweise kann man nun Baumpate werden - und zwar von Obstbäumen.

Nach Angaben des BUND verschwinden bei uns seit den 1960er Jahren immer mehr Streuobstwiesen und viele alte Bestände werden nicht mehr gepflegt. Dabei ist Obst aus regionalem Anbau im Trend. In Breitfurt haben sich Jagdgenossenschaft, Bauern und der Obst- und Gartenbauverein zusammengeschlossen, um eine Streuobstwiese zu hegen und zu pflegen.

Die Streuobstwiese liegt in Breitfurt im Geisborner Feld. Sie besteht aus zwei Grundstücken die gepacht wurden. Darauf stehen insgesamt 40 Obstbäume - darunter Mirabellen- und Birnbäume, vor allem aber Apfelbäume. Die Bäume kann man pachten, um eigenes Obst zu ernten. Für die Zukunft sind auch Neupflanzungen geplant. So könnte es in absehbarer Zeit auf der Streuobstweiese auch Zwetschgen- oder Kirschbäume geben.

Obstbaumpatenschaft

Christophe Brengel mit seinem Baum auf  der Streuobstwiese Breitfurt  (Foto: Jil Kalmes/ SR)
Baumpate Christophe Brengel

Christophe Brengel kommt aus Breitfurt und hat zusammen mit einem Freund die Patenschaft für vier Apfelbäumen der Sorte Ontario übernommen. Die beiden erhoffen sich dieses Jahr eine gute Ernte. Das ist nämlich das Schöne an der Patenschaft: Die Bäume sind keine jungen Setzlinge, sondern schon veritable Obstbäume, die tragen. Und die beiden Obstbaumpaten wissen auch schon genau, was sie mit ihrer Ernte machen wollen: Die Äpfel sollen komplett verwertet werden, als Verzehrapfel, für Apfelkuchen, für Apfelsaft. Unterstützung gibt es bei Bedarf vom Obst- und Gartenbauverein, der dadurch dann vielleicht auch wieder mehr Mitglieder gewinnt.

Brengel sieht in der Baumpatenschaft nur Vorteile – und zwar für alle Beteiligten: Die Paten profitieren von dem Obst, der Grundstückbesitzer weiß, dass seine Bäume gepflegt werden, der Obst und Gartenbauverein bekommt neue Mitglieder und die Streuobstwiesen können erhalten bleiben.

Frisch, ökologisch, regional

Streuobstwiese Breitfurt (Foto: Jil Kalmes/ SR)
Streuobstwiese in Breitfurt

Das Gute an dem Konzept: Um als Baumpate einen Obstbaum zu pflegen, muss man kein Gartenprofi sein. Für Rat und Hilfe stehen die erfahrenen Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins zur Seite. Und regionaler und ökologischer als von diesem Projekt könne man sein Obst nicht bekommen, sagt Brengel.

Bedeutung der Streuobstwiesen

Streuobstwiesen zu erhalten sei wichtig für das Ökosystem, sagt Landwirt Richard Schreiner. Und das aus mehreren Gründen. Für Insekten und Vögel seien sie Lebensraum. Zudem würden sie die Naturlandschaften auflockern und seien ein wichtiges Rückzugsgebiet für Nützlinge, die auf benachbarten Agrarflächen Schädlingsbekämpfung betreiben.


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Ein Beitrag aus der Sendung "Bunte Funkminuten" am 21.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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