Keramikkunst-Museum in Neunkirchen eröffnet
Keramik findet sich in jedem Haushalt - in Form von Kaffeetasse, Teller oder Blumenvase. Aber sie ist mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand. Dass sie auch Kunst ist, zeigt das neue Keramikkunst-Museum in Neunkirchen. Mehr als 250 Stiftungsobjekte von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt lassen sich dort bewundern.
Keramik ist sehr vielseitig. Jeder hat eine Tasse, einen Teller oder eine Blumenvase zuhause. Aber sie ist weit mehr als nur ein Nutzgegenstand. Das Keramikkunst-Museum in Neunkirchen zeigt diverse Kunst aus Keramik.
Leidenschaft Keramik-Kunst
Stifterin ist Hannelore Seiffert. Vor fast 30 Jahren begann die 80-Jährige aus Schiffweiler mit dem Sammeln von Keramikkunstobjekten. Es ist eine Leidenschaft, die im Laufe der Zeit immer größer wurde. Heute umfasst ihre Sammlung circa 1200 Objekte.
Bereits im Frühjahr stiftete Hannelore Seiffert ein Drittel der Werke in ihrem Besitz und setzte so den Grundstein für das Keramikkunst-Museum. Sie sei vor allem froh, über die rechtliche Situation, sagt Seiffert. Da sie keine Kinder habe und über 80 Jahre sei, müsse sie darüber nachdenken, was mit den ganzen Stücken in ihrer Sammlung passiere, wenn sie gestorben sei.
250 Stiftungsobjekte bei Erstpräsentation
250 Stiftungsobjekte von Künstlerinnen und Künstlern aus 29 Ländern werden nun in der Erstpräsentation des neuen Museums im Kult.Kulturzentrum gezeigt. Beim Betreten des großen Ausstellungsraumes blicken Besucherinnen und Besucher direkt in filigran gestaltete Gesichter und bunt bemalte Figuren.
Thematisch geordnet
Da Menschen immer nach anderen Menschen schauen würden, sagt Seiffert, habe man sich entschieden im Eingangsbereich Köpfe und Figürliches zu zeigen. Auch die weiteren Stücke sind thematisch arrangiert und stehen in offenen, quer im Raum verteilten Regalen.
Die Werke nicht hinter Glas zu verstecken, sondern frei zu präsentieren, war der Leiterin des neuen Keramikkunst-Museums, Nicole Nix-Hauck, besonders wichtig. Zu diesem Zweck seien sehr variable und durchlässige Regale gefertig worden Und das ganz offen und ohne Glas, sagt sie.
Illusionskunst
Und im Gegensatz zu anderen Ausstellungen wird keine Gebrauchskeramik gezeigt, keine Vasen, keine Teller. Das ist die Besonderheit der Ausstellung. Trotzdem spielen einige Werke auf traditionelle Keramikformen an. Beispielsweise verursache eine nach außen geöffnete Scheibe die Illusion einer Vase, sagt Nix-Hauck. Man glaube, es handele sich dabei um ein vollrundes Objekt, aber das funktioniere nicht. Mit solchen Täuschungen spielten die Künstler ganz bewusst.
Ungewöhnliche Techniken
Alle Objekte haben einen künstlerischen Anspruch, spielen mit Farben, Formen und Techniken, wie auch ein Werk von Johannes Nagel und Rebecca Maeder. Die glatte, weiße Oberfläche des Objekts ist von Kratern durchzogen. Entstanden sind diese durch den Einsatz von Mais, der beim Brennen des Werks zu Popcorn explodiert ist und so organische Krater hinterlassen hat.
Eröffnung am 27. August
Die Eröffnung fand am 27. August 2023 statt. Stifterin Hannelore Seiffert hatte zu einer öffentlichen Führung eingeladen.
Merh zum neuen Keramikkunst-Museum
Ein Beitrag aus der Sendung "Region am Sonntag" am 27.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.