Neues Hochwasserschutzkonzept für Ottweiler

Neues Hochwasserschutzkonzept für Ottweiler

Bürger sollen mithelfen

Reporter: Vinzenz Mayer/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   27.03.2024 | 12:30 Uhr

Vor drei Monaten trat die Blies wegen der anhaltenden Regenfälle über die Ufer und Ottweiler entging knapp einer Überflutung. Weil dies sicher nicht das letzte Hochwasser sein wird, plant die Stadt die Entwicklung eines Vorsorgekonzepts gegen Starkregen und Hochwasser.

Am vergangenen Mittwoch wurde das Vorhaben erstmals im Rahmen einer Bürgerveranstaltung angekündigt.

Bedrohliches Hochwasser im Januar

Nur rund sechs Stunden war Ottweiler vor knapp drei Monaten von der Katastrophe entfernt. Wäre die Blies damals im gleichen Tempo weitergestiegen, wäre wohl die komplette Altstadt geflutet worden - trotz Rückhaltebecken und Damm.

Sandsäcke liegen zum Schutz der Altstadt vor einem Hochwasser der Blies an einer Kreuzung. (Foto: picture alliance/dpa | Harald Tittel)

Schwachstellen erkennen

Deshalb, so Ottweilers Bürgermeister Holger Schäfer, sei auch die Entwicklung eines Hochwasser- und Starkregenkonzeptes notwendig geworden: "Wir wollen natürlich auch wissen: Wo ist die Infrastruktur, die die Bevölkerung gefährdet durch diese Starkregenereignisse? Wo können dadurch sogenannte Sturzfluten tatsächlich entstehen - insbesondere im bebauten Bereich? Wo bedrohen solche Sturzfluten Leben? Und das wollen wir letztendlich mit diesem Projekt hier rausfinden."

Experte: Starkregenereignisse werden häufiger

Zur Ausarbeitung des Konzeptes wurde deswegen auch ein externer Experte herangezogen. Christof Kinsinger vom internationalen Betreuungszentrum für Hochwasserpartnerschaft aus Rheinland-Pfalz. Vor allem in den Sommermonaten sei das Risiko von Starkregenereignissen besonders hoch, erklärt er. Durch mögliche schwere Gewitter mit Starkregen würde die Hochwassergefahr ansteigen.

Hochwasser an den Bliesterassen in Neunkirchen (Foto: Thorsten Kremers)

Durch die Klimaveränderungen, so der Experte, würde es in Zukunft solche Unwetter häufiger geben. Auch das Saarland war in der Vergangenheit davon betroffen. In Bliesransbach, Kleinblittersdorf oder in Sankt Ingbert sind dabei viele Menschen zu Schaden gekommen. Da sei es wichtig, dass man die Gefahren kennt und sich darauf vorbereiten kann.

Bürger werden involviert

Die Stadt Ottweiler will sich mit ihrem neuen Konzept besser dagegen schützen. Die Bürger von Ottweiler können dabei mitreden und ihre Erfahrungen mit einfließen lassen. Die ersten Bürgerworkshops sollen bereits in den kommenden Monaten starten und die Grundlage für das Konzept bilden.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 27.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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