Charity-Projekt Frauen für Frauen

Charity-Aktion "Frauen für Frauen 2024"

Reporterin: Corinna Kern/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   10.12.2023 | 12:00 Uhr

Frauenhäuser sind Einrichtungen für Frauen, die im Privaten Gewalt erfahren mussten. Sie sind Schutzorte. Aber sie brauchen Unterstützung. Aus diesem Grund hat sich die Wohltätigkeitsaktion "Frauen für Frauen" gegründet. Initiatorin ist die Saarlouiserin Claudia Halor. Sie möchte Spenden sammeln, um dem Frauenhaus Saarlouis zu helfen.

Im November machte der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf die Missstände aufmerksam, mit denen Frauen auf der ganzen Welt täglich konfrontiert sind. Beispielsweise daheim, am Arbeitsplatz oder im Netz. Um Frauen, die im Privaten Gewalt erleben, Schutzräume zu geben, sind Frauenhäuser eingerichtet worden. Die gibt es auch im Saarland - zum Beispiel in Saarbrücken, Völklingen und Saarlouis.

Aber diese geschützten Orte brauchen auch Unterstützung. Deshalb hat die Saarlouiserin Claudia Halor die Charity-Aktion "Frauen für Frauen 2024" gestartet. Sie möchte mit Spenden das Frauenhaus in ihrer Stadt unterstützen.

Gewalt an Frauen nimmt zu

2023 veröffentlichte die Organisation „Plan International“ eine Studie. Ein Ergebnis: Für jeden dritten Mann zwischen 18 und 35 Jahren ist es akzeptabel, wenn ihnen beim Streit mit der Partnerin „gelegentlich die Hand ausrutscht“. Diese Studie habe Halor zum Anlass genommen, sich mehr mit der Thematik Gewalt gegen Frauen zu beschäftigen. Dabei habe sie herausgefunden, dass der höchste Anstieg häuslischer Gewalt deutschlandweit im Saarland sei, sagt sie.

Sie habe zwar selbst noch nie Gewalt erfahren, sagt Halor, doch in ihrem Bekanntenkreis seien betroffene Frauen. Da bedürfe es dringend einer Anlaufstation.

Unterstützung für das Saarlouiser Frauenhaus

Da aber auch von Regierungsseite das Geld für Frauenhäuser gekürzt werde, sei die Idee entstanden, Frauen aus dem Landkreis und der Stadt Saarlouis, die Unternehmen führen, zu einem Charity-Projekt einzuladen.
Die Resonanz sei groß gewesen, sagt Halor. Mittlerweile würden über 50 Unternehmerinnen mitmachen. Dabei bleibe ihnen die Art der Beteiligung selbst überlassen.

Start der Aktion ist der 15. Januar. Und auch ein festes Event ist geplant, das Highlight sozusagen: Am 18. Februar soll eine Kunstauktion von Künstlerinnen aus dem Landkreis in der Galerie im Schloss in Rammelfangen stattfinden. Mittlerweile habe man schon 30 Bewerbungen vorliegen, die ein Kunstwerk stiften möchten, sagt Halor.

Hoffnung auf Ausweitung

2024 ist das Projekt noch auf den Landkreis Saarlouis beschränkt. Jedoch sei die Hoffnung auf eine Ausweitung im folgenden Jahren da. „Ich würde mich natürlich darüber freuen, wenn wir aus dieser Aktion im darauffolgenden Jahr eine saarlandweite Aktion machen können. Ich bin der Meinung wir können da was ganz ganz Großes bewegen.“, sagt Halor.


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Ein Beitrag aus der Sendung "Region am Sonntag" am 10.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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