Flammen schlagen in einem Waldstück in die Höhe (Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer)

Experte: "Die Natur wird mit Waldbränden fertig!"

Nadja Schmieding   11.07.2023 | 09:00 Uhr

Die Hitze und Trockenheit hat auch am Wochenende wieder zu zahlreichen Bränden geführt. Doch was richten diese Feuer mit der Natur und auch der Tierwelt an?

Seit mehreren Wochen kommt es immer wieder zu Bränden im Saarland. Diese können einen immensen Schaden in der Pflanzen- wie auch der Tierwelt anrichten. Doch da widerspricht der Waldexperte Klaus Borger.

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Waldbrände: "Die Natur wird damit fertig!"
Audio [SR 3, Nadja Schmieding (c) SR, 11.07.2023, Länge: 04:20 Min.]
Waldbrände: "Die Natur wird damit fertig!"

Ökologisch gesehen kann man hier gar nicht von einem Schaden sprechen, beruhigt Borger vom Verein Saar-Waldschutz. Er sagt, die Natur komme mit solchen Ereignissen sehr gut klar. Solche Brände würden sogar wieder die Chance für neues Leben bieten, sagt er.

Durch Brände entsteht neues Leben

Auch für die Tierwelt seien die Auswirkungen überschaubar. Die größeren Tiere seien mobil genug, um vor einem Feuer rechtzeitig zu flüchten. Die kleinen Lebewesen, die Opfer der Flammen werden, seien quasi ein Kollateralschaden, durchaus von der Natur einkalkuliert - so nüchtern müsse man es betrachten. Wo Altes vernichtet wird, da entsteht Neues, gibt der Waldexperte zu bedenken. Ein Feuer sei zwar schlimm und nicht wünschenswert, aber unterm Strich nicht katastrophal für die Pflanzen- und Tierwelt. Im Gegenteil, so der Experte, ein Brand fördere die Artenvielfalt, die Biodiversität und trage dazu bei, dass sich Landschaften neu entwickeln.

Feuer sogar wichtig für manche Tiere und Pflanzen

Es gebe sogar Wälder und auch Tiere, die seien auf solche Brände angewiesen, erklärt Klaus Borger. Zum Beispiel der Schwarze Kiefernprachtkäfer. Denn der Käfer sei ein „Fan“ von Feuer, riecht sogar abgebrannte Flächen und sucht diese für die Fortpflanzung auf.

Verhaltens-Tipps in Hitze-Zeiten

„Das brennt ja wie Zunder“ - diesen Spruch muss man jetzt gerade tatsächlich wörtlich nehmen. Durch die Hitze und die starken Sonnenstrahlen sind viele Flächen vertrocknet, es drohen Flächen- und Waldbrände. Waldexperte Klaus Borger fasst es zusammen: "Jeder ist gefordert, sich im Wald verantwortlich zu verhalten! Das sollte eigentlich selbstverständlich sein."

Keine Feuer entfachen, nicht Rauchen

Grillen am Besten im Wald sein lassen, gerade, wenn es windig ist. Rauchen auch, und wer bei der Fahrt im Auto eine brennende Kippe aus dem Auto wirft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er damit ein Inferno auslösen kann. Denn bei den Bränden, geht es seltener um Wald - sondern um Flächenbrände. Wiesen und Felder brennen gerade beim kleinsten Funken.

Zigarettenstummel auf trockener Wiese (Foto: Pixabay)

Autofahrer beim Parken aufpassen!

Ein heißer Motor oder Auspuff kann sogar auch zur Gefahr werden und auf trockener Wiese ein Feuer entfachen. Deshalb sollte man seinen Wagen nur auf sandigen oder asphaltierten Parkplätzen abstellen. Und erst gar nicht Waldwege blockieren, sonst kommt im Notfall die Feuerwehr nicht zur Brandstelle!

Wer auf einem Spaziergang im Wald ein Feuer bemerkt, sollte unverzüglich die Feuerwehr benachrichtigen und die 112 anrufen, auch wenn es erstmal harmlos aussieht.

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Ein Thema in den Bunten Funkminuten am 11.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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