Solarmodule auf einem Hausdach. (Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)

Alte EEG-Förderung läuft aus: Photovoltaikanlagen richtig nutzen

Mit Informationen von Felix Schneider   18.08.2023 | 21:27 Uhr

Bei vielen PV-Anlagen mit 100-prozentiger Einspeisung laufen die Vergütungsverträge nun nach und nach aus. Immer mehr Photovoltaik-Besitzer im Saarland stehen daher vor der Frage, wie es mit der Anlage weitergeht.

Sonnige Aussichten waren es für viele Photovoltaikanlagen-Besitzer. In den frühen 2000er Jahren konnten Hausherren, die sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach gepackt haben, von satten Förderungen profitieren. Bis zu 50 Cent pro eingespeister Kilowattstunde durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Die Volleinspeisungsverträge laufen nun nach 20 Jahren aus – und jetzt? Weiter einspeisen und EEG-Vergütung kassieren oder selbst nutzen – das sind grundsätzlich die beiden Nutzungsarten für Photovoltaikanlagen.

Video [aktueller bericht, 18.08.2023, Länge: 3:04 Min.]
ARGE Solar spricht Empfehlung für Weiternutzung von Photovoltaikanlagen aus

Anschlussförderung bringt Gewinn

„Man kann die Anlage weiterlaufen lassen, sofern sie in einem technisch guten Zustand ist", so Arno Minn, Vorsitzender der ARGE Solar e.V. "Das sollte man von einem Fachbetrieb überprüfen lassen. Ob die Module und der Wechselrichter dem Stand der Technik entsprechen. Dann kann man den Strom weiter in das Stromnetz einspeisen."

Über eine Anschlussförderung erhält der Anlagenbetreiber bis zum Jahr 2027 bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde fürs Einspeisen. "Das ist deutlich weniger als vorher – aber: Die Anlage ist bezahlt und abgeschrieben. Es sind keine weiteren kostenpflichtigen Maßnahmen nötig und man hätte reinen Gewinn", so Minn.

Eigennutzung könnte sich nun mehr lohnen

Im Laufe der Jahre hat sich die PV-Technik allerdings auch weiterentwickelt und eine Modernisierung könnte längerfristig mehr Sinn machen.

„Die PV-Module sind natürlich deutlich leistungsstärker geworden", so Minn. "Das ist um ein Vielfaches angestiegen. Dort habe ich eine größere Solarausbeute bei der gleichen Dachfläche."

Auch die Stromspeicher würden immer effizienter und kostengünstiger. "So kann ich meinen erzeugten Solarstrom auch speichern und meine Eigenversorgungsquote deutlich erhöhen“, so Minn.

Alternativ: Umrüstung zum Eigenverbrauch

Wer seine Altanlage künftig für die Eigenversorgung nutzen will, kann sich das System für Kosten zwischen 300 bis 2000 Euro umbauen lassen.

Ob sich der Eigenverbrauch lohnt ist eine individuelle Angelegenheit, zu der eine Beratung hilfreich ist. In allen Fällen stellen die Zellen auf dem Dach einen Beitrag zur ökologischen Stromerzeugung dar – laut ARGE Solar: grundsätzlich ein Mehrwert.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 18.08.2023 berichtet.


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