Tierschutzbund fordert mehr Tierheim-Unterstützung von Ministerin Berg
Die Situation für die Tierheime im Saarland wird immer schwieriger: sie haben kaum mehr Kapazitäten Tiere aufzunehmen und auch finanzielle Mehrbelastungen sorgen für Probleme. Der Deutsche Tierschutzbund fordert deshalb von der zuständigen Ministerin Berg, den Tierheimen zu helfen. Schließlich sei "Tierschutz" ein Staatsziel.
Zurzeit ist der Deutsche Tierschutzbund auf Stipvisite in saarländischen Tierheimen. Eine Station auf der Liste: das Hedwig-Tampert-Tierheim in Dillingen. Dort sind momentan rund 100 Katzen, 65 Hunde und 25 Kleintiere untergebracht.
Land und Bund müssen helfen und handeln
Im Saarland sei die Situation so, wie fast überall im Bund, sagt Thomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Das Problem ist aber, dass die zuständige Ministerin Petra Berg sich offenbar nicht für die Tierheime interessiert und keinerlei Hilfen dazu aus dem Landeshaushalt bereitstellt."
Dabei seien die Länder verpflichtet, sich mit dem Staatsziel "Tierschutz" auseinanderzusetzen und den Tierheimen zu helfen. "Ich sage es deutlich: Wenn die Tierheime nicht mehr können - und die sind alle kurz davor zusammenzubrechen - dann werden auch die Veterinärämter der Kommunen und Landkreise ihre Arbeit nicht mehr machen können." Die Landesregierung und die Bundesregierung müssten deshalb helfen und handeln.
Kostenexplosion und Überbelegung
Auch Beatrice Speicher-Spengler, die Vorsitzendes des saarländischen Landesverbandes des Tierschutzbundes, sieht die Tierheime im Saarland an den Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Neben den enorm gestiegenen Kosten für Energie und Tierarzt gebe zum auch noch eine Überfüllung und eine große Anzahl von Hunden, die nur schwer vermittelbar seien.
Land widerspricht Aussagen
Wie das zuständige Ministerium mitteilte, unterstützte das Land die saarländischen Tierheime, Tierschutzvereine, sowie den Deutschen Tierschutzbund durch eine institutionelle Förderung in Höhe von 45.000 Euro pro Jahr. Außerdem gebe es eine Projektförderung für investive Maßnahmen in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr.
Das Ministerium habe sich 2023 für einen saarlandweit einheitlichen und den allgemeinen Kostensteigerungen angepassten Konsortialvertag zwischen den Tierheimen und den Städten und Gemeinden eingesetzt. Es habe mehrere Gespräche zwischen dem Ministerium und dem Saarländischer Städte- und Gemeindetag gegeben.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 10.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle