Ex-Musikhaus Knopp wird zum Kulturtreff "commune"
Ein Zentrum für Kulturveranstaltungen mit einem Café ganz ohne Konsumzwang: Ein solcher Ort soll in der Saarbrücker Innenstadt, im ehemaligen Musikhaus Knopp, in einem Monat eröffnen. Alles in der "Commune" ist basisdemokratisch organisiert, ohne Profitabsicht.
Rund 60 Leute engagieren sich in der gemeinnützigen Gesellschaft „commune“. Die hat für Hauskauf und Umbau etwas über eine Million Euro investiert. Bezahlt wird das durch eine Mischfinanzierung: Circa fünf Prozent Spenden, 15 Prozent Direktkredite von Unterstützern und 80 Prozent durch einen Bankkredit, der über 30 Jahre läuft. Gut 120.000 Euro davon konnten bereits zurückgezahlt werden.
„Die Rückzahlung erfolgt ausschließlich aus den Einnahmen, die wir über die Mieten generieren. Da haben wir sehr konservativ geplant“, erklärt Carsten Klose. Es seien keine Kurzzeitmieten des Veranstaltungs- oder Versammlungsraums eingeplant, sondern ausschließlich die Mieten, die von den festen Mietparteien im Haus eingezahlt würden. „Das ist die Gastronomie und die Vereine oben drüber, die ihre Vereinsräume da regulär betreiben“, so Klose.
Auch Proberäume Teil des Konzepts
Rund 10.000 Euro sollen im Monat zusammenkommen. Die Räume sind bereits an politische und soziale Vereine vergeben – in denen viele Mitglieder der „commune“ auch selber engagiert sind. Im Keller will ein Kollektiv Proberäume betreiben und vermieten. „Es gibt einen Hausverwaltungsverein, in dem alle Mieterparteien organisiert sind“, erklärt Klose. Der sei frei, die Lasten zu verteilen, solidarisch.
Café und Kneipe ohne Konsumzwang
Außerdem eröffnet das „Kosmos“: Café und Kneipe ohne Konsumzwang. Dafür haben neun Leute als gleichberechtigte Gesellschafter eine GmbH gegründet. Fünf weitere werden sie unterstützen – hauptberuflich oder als Nebenjob. So sollen Getränke und Speisen zu sozialen Preisen angeboten und allen Beschäftigten eine faire Bezahlung über dem Mindestlohn geboten werden.
„Bezahlt werden tatsächlich alle gleich, also egal ob ich Controlling mache, ob ich hinter der Theke stehe, ob ich die Theke reinige und nachher den Boden wische", betont Lisa Schneider, Gesellschafterin des Cafe Kosmos. Es gebe für alle den gleichen Lohn.
Eröffnung für September geplant
Ein solidarisches Projekt, für das es Idealismus und viele Unterstützer braucht. Bisher sind rund 50.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Und die To-Do-Liste für die ehrenamtlichen Helfer ist bis zur Eröffnung Ende September gut gefüllt.
Knopp verließ nach mehreren Jahrzehnten sein Domizil
Eröffnet wird die Commune im ehemaligen Musikhaus Knopp. Knopp hatte zum 30. Juni sein Domizil in der Futterstraße verlassen. Seit den 60er Jahren gab es dort ein Musikgeschäft - seit 1988 unter dem Namen Musikhaus Knopp.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 29.08.2023 berichtet.
