SR 3-Reporter wird zum Safari-Guide: die zweite Woche

SR 3-Reporter wird zum Safari-Guide

Interview: Michael Friemel und Christoph Borgans / Onlinefassung: Jil Kalmes, Andree Werner  

Sonst berichtet SR 3 Reporter Christoph Borgans aus dem Saarland, aber jetzt ist er zwei Monate lang in Südafrika unterwegs. Er lässt sich dort zum Ranger, also zum Safari-Guide, ausbilden. Und obwohl er erst seit einer Woche vor Ort ist, kann er schon einiges erzählen.

Grillen zirpen rings um SR 3 Reporter Christoph Borgans, der sich gerade anderthalb Stunden nördlich von Johannesburg im Wildreservat Dinokeng befindet. Hier wird der 40-Jährige in den nächsten zwei Monate eine Ausbildung zum Ranger absolvieren.

Die erste Woche

SR 3-Reporter wird zum Safari-Guide: die erste Woche
Audio [SR 3, Michael Friemel und Christoph Borgans, 27.03.2024, Länge: 11:08 Min.]
SR 3-Reporter wird zum Safari-Guide: die erste Woche

Zwei Wochen ist er nun schon im Camp mitten im Busch und konnte schon einige Tiere sehen. Nachts hört man die Löwen und Schakale, aber auch Nilpferde, Zebras, Nashörner und Elefanten sind ihm schon über den Weg gelaufen. Bereits in der ersten Woche hat Christoph schon so einiges erlebt.

"Afrika ist eine Langzeitliebe von mir"

 (Foto: SR/Christoph Borgans)
Ein Elefant im südafrikanischen Busch.

Für manche ist die Idee, einfach mal nach Südafrika zu reisen, um sich dort zum Safari-Guide ausbilden zu lassen, sicherlich etwas verrückt – aber nicht für Christoph. Er war bereits zwischen seiner Bundeswehrzeit und dem Anfang seines Studiums ein Jahr lang mit einem Citroën 2CV, auch "Ente" genannt, in Afrika unterwegs.

Danach kam er noch viele Male zurück, war bei Safaris dabei oder hat Guides porträtiert. "Man bleibt aber immer nur an der Oberfläche der Dinge", sagt Christoph. Weil er aber die Tier- und Pflanzenwelt so richtig verstehen und tief in diese Welt eintauchen möchte, hat er sich für die zweimonatige Ausbildung zum Safari-Guide entschieden.

Ausbildung mitten in der Wildnis

Das Wildnisgebiet in dem sich der Reporter befindet ist ein bisschen vergleichbar mit einem Biosphärenreservat bei uns. Hier wird die Natur unberührt gelassen und darf sich frei entwickeln. Auch die Tiere werden so wenig wie möglich von Menschen gestört.

Auch am Abend muss noch gearbeitet werden (Foto: SR / Christoph Borgans)
Auch am Abend muss noch gearbeitet werden

Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Monate. Die Anforderungen sind hoch, denn am Ende sollen die ausgebildeten Ranger alleine mit Touristen- oder anderen Menschengruppen in der Wildnis unterwegs sein können. Das bedeutet, dass man alles kennen und einschätzen können muss.

Deswegen verbringt Christoph auch den Abend noch mit der Nase in Büchern, nachdem er tagsüber schon Tiere und Pflanzen bestimmt, Arbeitsbücher ausgefüllt und über Steinsorten diskutiert hat. In der ersten Woche ging es viel um Gräser, nächste Woche stehen die Säugetiere auf dem Plan. Und dann geht es auch schon bald an die ersten Fahrten, wo er selbst im Gelände unterwegs ist und anderen erklären muss wie es im Busch funktioniert.

Aufregende Begegnung mit einem Nashorn

Gelernt hat Christoph schon einiges in seiner ersten Woche in Südafrika, zum Beispiel auch die Anfänge des Spurenlesens. Dabei gab es auch eine besonders spannende Begegnung. Sie seien rausgefahren und hätten die Spur eines Nashorns entdeckt, erzählt Christoph. Als sie sich alles genau angeschaut haben, konnte er plötzlich im Augenwinkel erkennen, dass das Tier auf dem gleichen Weg wieder zurückkommt. Die Gruppe sei dann wieder in den Jeep gestiegen und konnte das Tier aus nächster Nähe beobachten. Das Nashorn sei zwar skeptisch, aber auch neugierig gewesen. Nachdem es sich alles angeschaut hat, ist es dann einfach weitergelaufen.

Angst hatte Christoph keine – schließlich ist das Nashorn auch nicht auf die Gruppe zugerannt – er war einfach total fasziniert, das Tier so nah sehen zu können.

Löwengebrüll in der Nähe

Löwenspuren im Sand  (Foto: SR/Christoph Borgans)
Löwenspuren im Sand

Einmal bekam Christoph dann aber doch zumindest Respekt. Eines Abend hörten Sie einen Löwen brüllen. In der Gegend nicht ungewöhnlich, aber meist hört man die Tiere aus großer Ferne. An diesem Abend konnte Christoph aber auch das leichte Husten des Löwen hören, das die Tiere nach dem Brüllen machen. Der Löwe musste also vielleicht nur 100 Meter entfernt gewesen sein. An diesem Abend blieb niemand draußen, es gingen alle gemeinsam ins Zelt...

In der Gegend leben 12 Löwen, erzählt Christoph. Eine Begegnung sei immer etwas ganz besonderes. Ein Mix aus Schönheit und Gefahr. Die Kraft der Tiere konnte Christoph auch aus nächste Nähe sehen, als eine Löwin eine Antilope fing und im Gras nieder drückte.

Erste Praxis-Tour

Christoph durfte auch bereits eine Gruppe von elf Touristen in den Busch begleiten. Auf der Tour mit dem Geländewagen wurden den Gästen verschiedene Informationen zu den Tieren und auch zu den Pflanzen gegeben.

Wie es mit Christophs Abenteuer weitergeht, könnt ihr nächste Woche bei SR 3 hören. Dann wird Michael Friemel nochmal nach Südafrika telefonieren und sich nach neuen Geschichten und Erlebnissen erkundigen.

Fotos

Christoph Borgans Ausbildung zum Safari-Guide

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 27.03.2024 und am 04.04.24 auf SR 3 Saarlandwelle.

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